Smartphones

UPDATED weekly: One­Plus 5 ist offi­zi­ell, You­Tube dreht an der Auf­lö­sung, künst­li­che Intel­li­genz ent­wi­ckelt eige­ne Spra­che & mehr

Jede Woche geschehen interessante Dinge in der Technik-Welt. Es ist schwer, da den Überblick zu behalten. UPDATED fasst daher die wichtigsten News kompakt zusammen.

Smar­tes Pho­ne, smar­tes Home, smar­te Uhr, smar­te Bril­le – mitt­ler­wei­le erwar­ten wir von der Tech­nik vor allem eines: mit­den­ken. Auch die Neu­vor­stel­lun­gen der ver­gan­ge­nen Woche lie­fer­ten genau das. One­Plus stell­te sein nächs­tes Flagg­schiff, das One­Plus 5, vor. Bei Face­book fin­gen die künst­li­chen Intel­li­gen­zen sogar schon ers­te Gesprä­che an – mit­ein­an­der. Und selbst was bis­lang noch ohne eige­nes Köpf­chen war, könn­te schon bald schlau wer­den: Ein Crowd­fun­ding-Pro­jekt arbei­tet an einer smar­ten Bett­de­cke, Miche­lin will Auto­rei­fen aus dem 3D-Dru­cker pro­du­zie­ren, die sich an die ver­schie­dens­ten Stra­ßen­pro­fi­le anpas­sen. All das und was es sonst noch aus der Tech­nik­welt zu berich­ten gibt, haben wir hier noch ein­mal für Sie zusam­men­ge­fasst. Ganz ohne Algorithmus.

Smart hin oder her, eines geht trotz­dem nicht: in die Zukunft zu schau­en. Oder viel­leicht doch? Wer sich in der ver­gan­ge­nen Woche die News um das One­Plus 5 ange­se­hen hat­te, konn­te jeden­falls kaum einen Unter­schied zwi­schen denen vor und denen nach der offi­zi­el­len Vor­stel­lung aus­ma­chen. Abge­se­hen von ein biss­chen Kon­junk­tiv viel­leicht. Dahin­ter steck­ten aller­dings kei­ne künst­li­chen Intel­li­gen­zen, son­dern sehr mensch­li­che Plap­per­mäu­ler: CEO Pete Lau twit­ter­te vor­ab schon flei­ßig Fotos, die er mit dem neu­en Flagg­schiff gemacht hat­te. Und weni­ge Tage vor der offi­zi­el­len Prä­sen­ta­ti­on hiel­ten es die Chi­ne­sen schein­bar gar nicht mehr aus und schal­te­ten schon mal einen Wer­be­spot zu ihrem neu­en Schätz­chen. Als es dann am ver­gan­ge­nen Mitt­woch end­lich so weit war und das One­Plus 5 das Licht der Öffent­lich­keit erbli­cken durf­te, gab es daher weni­ge Über­ra­schun­gen. Macht aber nichts, denn das neue Vor­zei­ge­mo­dell aus der chi­ne­si­schen Smart­phone-Schmie­de kann sich so oder so sehen las­sen. Größ­tes High­light: die Kame­ra. Als Dual-Kame­ra mit 20 und 16 MP, einer 4K-Video­auf­lö­sung und einer Zeit­lu­pen­funk­ti­on mit 120 fps bie­tet sie einen hohen Foto-Stan­dard für ein Smart­phone. Auch die übri­ge Aus­stat­tung bie­tet alles, was der­zeit von einem High-End-Gerät erwar­tet wird.

Was ist schlau­er? Bett­de­cke oder Computer?

Darf’s ein biss­chen smart sein? Da sagen wir doch nicht Nein. Vor allem, wenn es sich um so etwas Prak­ti­sches han­delt wie eine Bett­de­cke. Smart bedeu­tet im Fal­le des Crowd­fun­ding-Pro­jekts Bree­ze näm­lich, dass eine indi­vi­du­el­le Tem­pe­ra­tur­re­ge­lung mög­lich ist – per App. Soll hei­ßen: Im Win­ter kön­nen wir in ein vor­ge­wärm­tes Bett schlüp­fen, im Som­mer kühlt uns die Decke ange­nehm. Damit soll­te auch der ewi­ge Streit dar­um enden, ob es im Schlaf­zim­mer nun zu kalt oder zu warm sei. Denn die Decke erlaubt zwei indi­vi­du­ell steu­er­ba­re Kli­ma­zo­nen. Ach, und mor­gens das Bett machen müs­sen wir dank der auto­ma­ti­schen Glatt­zieh-Funk­ti­on auch nicht mehr. So lie­ben wir smart!

Streng genom­men ist künst­li­che Intel­li­genz ja eigent­lich nur ein Algo­rith­mus. Man könn­te auch sagen: Mus­ter­er­ken­nung auf Speed. Rasend schnell wer­den Daten­strö­me aus­ge­le­sen, aus­ge­wer­tet und diver­se Funk­tio­nen der Maschi­ne dann dar­an ange­passt. Das klingt erst mal recht harm­los? Schon, aber dann pas­siert plötz­lich so etwas: Bei Face­book ent­wi­ckel­te künst­li­che Intel­li­genz ihre eige­ne Spra­che. Ver­se­hent­lich und ohne mensch­li­ches Zutun. Sofort tau­chen gru­se­li­ge Zukunfts­vi­sio­nen aus Sci­ence-Fic­tion-Fil­men vor Ihrem geis­ti­gen Auge auf? Da kön­nen wir Sie beru­hi­gen. Denn noch klin­gen die Unter­hal­tun­gen zwi­schen den KIs so: “i can i i ever­t­hing else” – “balls have zero to me”. Aha.

Nan­ny-Tech – oder wie Maschi­nen uns immer mehr Ent­schei­dun­gen abnehmen

Davor, dass die künst­li­che Intel­li­genz wirk­lich schlau­er wird als wir, brau­chen wir uns also erst mal kei­ne Gedan­ken zu machen. Statt­des­sen schleicht sich gera­de ein ganz ande­res Pro­blem ein: die maschi­nel­le Bevor­mun­dung. Die soge­nann­te Nan­ny-Tech schreibt uns immer öfter vor, was wir zu tun haben. Manch­mal ist das nur ein unver­bind­li­cher Vor­schlag, dann wie­der wählt die Tech­nik bereits die schein­bar für uns bes­te Mög­lich­keit aus – und schlägt uns nur die­se vor. Erkennt das Smart­phone etwa, dass wir im fah­ren­den Auto sit­zen, bie­tet es an den “Do not dis­turb while driving”-Modus zu akti­vie­ren. Grund­sätz­lich nicht ver­kehrt, aber soll­ten wir das nicht selbst wis­sen? Doch noch wird glück­li­cher­wei­se nicht alles durch die effi­zi­en­ten Algo­rith­men gere­gelt. You­Tube etwa ermög­licht seit dem neu­es­ten Update, die Auf­lö­sung auch mobil hoch­re­geln zu kön­nen. Damit las­sen sich Vide­os unter­wegs ohne Qua­li­täts­ein­bu­ßen genie­ßen. Wer unter­wegs lie­ber das Daten­vo­lu­men scho­nen möch­te, kann sich die Clips auch in schlech­te­rer Qua­li­tät anschau­en, für das hei­mi­sche WLAN gibt es hin­ge­gen die Opti­on “Kei­ne Qualitätsbegrenzung”.

Net­flix geht bei der Ent­schei­dungs­frei­heit sogar noch einen Schritt wei­ter: In neu­en Kin­der­se­ri­en dür­fen die klei­nen (und auch gro­ßen) Zuschau­er selbst ent­schei­den, wie die Geschich­te wei­ter­ge­hen soll. Sol­len die Bären Freun­de oder Fein­de sein? Soll es bei der Begrü­ßung einen Kuss geben, oder reicht ein Hän­de­schüt­teln? Wie das genau aus­se­hen wird, sehen Sie hier:

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Erfah­re mehr in der Daten­schutz­er­klä­rung von YouTube

Wer den Klei­nen nicht nur Inter­ak­ti­on mit der Tech­nik ermög­li­chen, son­dern ihnen ganz das Zep­ter in die Hand geben will, kann sich über die­se Nin­ten­do-Ankün­di­gung freu­en: FUZE Code Stu­dio bringt den Kids spie­le­risch das Codie­ren bei. Das für die Nin­ten­do Switch ent­wi­ckel­te Game ermög­licht es, Spie­le und Apps in 2D und 3D zu coden – auch ganz ohne Vorkenntnisse.

Maschi­nel­le Bevor­mun­dung hin oder her, manch­mal wür­den wir uns doch sogar wün­schen, dass uns die Tech­nik nicht nur eine Ent­schei­dung, son­dern auch die damit ver­bun­de­ne Arbeit abnimmt. Etwa wenn im Auto die Anzei­ge “Bit­te Rei­fen­druck prü­fen” auf­leuch­tet. Muss man jetzt sofort zur nächs­ten Tan­ke fah­ren, oder reicht es auch, sich am nächs­ten Wochen­en­de dar­um zu küm­mern? Und wie viel Rei­fen­druck braucht das Auto noch gleich? Hing das nicht auch irgend­wie davon ab, ob die nächs­te Fahrt über unbe­fes­tig­te Sand­we­ge oder die Auto­bahn führt? Um all die­se Fra­ge­zei­chen will Miche­lin sich nun küm­mern: Mit einem Auto­rei­fen aus dem 3D-Dru­cker. Die­ser soll erst gar kei­ne Luft benö­ti­gen und noch dazu aus bio­lo­gisch abbau­ba­ren Roh­stof­fen bestehen. Dank spe­zi­el­ler Sen­so­ren soll der Rei­fen außer­dem mit­den­ken und die Stra­ßen­zu­stän­de, das Kli­ma und sogar den Fahr­stil ana­ly­sie­ren und sich wohl auch dar­an anpas­sen. Ist das Pro­fil abge­fah­ren, hält der Fah­rer ein­fach an einer 3D-Druck­sta­ti­on, wo die Rei­fen in kür­zes­ter Zeit erneu­ert werden.

Smar­te Tech­nik kann und soll also gar nicht auf­ge­hal­ten wer­den. Nur viel­leicht ab und an hin­ter­fragt. Schließ­lich ist es ja schön und gut, wenn die Smart­watch aus­ge­rech­net hat, dass man nicht mehr als eine Stun­de am Stück sit­zen soll­te oder der Sprint zum Bus die Wahr­schein­lich­keit einer Herz­rhyth­mus-Stö­rung um ein paar Pro­zent erhöht. Doch erkennt die Uhr auch, wie schön es ist, an einem ver­reg­ne­ten Sonn­tag den gan­zen Tag auf dem Sofa zu ver­brin­gen, oder dass der mor­gend­li­che Sprint mitt­ler­wei­le zum ange­neh­men Wach­ma­cher gewor­den ist, der ganz neben­bei auch ein paar Glücks­hor­mo­ne frei­setzt? Was wir wann tun, soll­ten wir also lie­ber noch selbst ent­schei­den. Sonst wer­den näm­lich wir viel­leicht bald zu Robo­tern – und nicht andersherum.

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