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Akt­fo­to­gra­fie: 14 Tipps zu Aus­rüs­tung, Licht, Shoo­ting & Co.

Pose und Licht gehören zu den wichtigsten Faktoren für ein gelungenes Aktfoto.

Du hast dei­ne Freun­din oder dei­nen Freund schon im Urlaub foto­gra­fiert, beim Fei­ern, bei euch zu Hau­se genau­so wie in frei­er Natur? Und jetzt wollt ihr euch ein­mal an ganz beson­de­re Auf­nah­men wagen? Dann wer­det ihr sehen: Gelun­ge­ne Akt­bil­der sind eine Kunst für sich. Zum einen, weil sich nur die wenigs­ten Ama­teur­mo­del­le wirk­lich wohl füh­len in ihrer (nack­ten) Haut. Zum ande­ren, weil viel Expe­ri­men­tie­ren ange­sagt ist, bis die eige­nen Akt­fo­tos so ästhe­tisch, sinn­lich und sexy wir­ken wie die gro­ßen Vor­bil­der. Die UPDATED-Tipps hel­fen dir auf dem Weg zum ästhe­ti­schen Foto.

Aus­rüs­tung und Vorbereitung

Wich­ti­ger als das Equip­ment sind bei der Akt­fo­to­gra­fie der Blick für die rich­ti­ge Pose, das opti­ma­le Licht und die geeig­ne­te Umge­bung. Doch klar ist auch: Je bes­ser die Aus­rüs­tung, des­to viel­fäl­ti­ger die Mög­lich­kei­ten. Die fol­gen­den Punk­te soll­test du bei der Wahl dei­ner tech­ni­schen Aus­stat­tung bedenken.

Lie­ber Spie­gel­re­flex als Kompaktkamera

Um nicht zu stark von den herr­schen­den Licht­ver­hält­nis­sen abhän­gig zu sein – ins­be­son­de­re bei Out­door-Auf­nah­men –, set­ze bes­ser auf eine digi­ta­le Spie­gel­re­flex­ka­me­ra, kurz DSLR. Die manu­el­len Ein­stel­lun­gen von Belich­tungs­zeit und Blen­de geben dir mehr Mög­lich­kei­ten bei der Bild­kom­po­si­ti­on.

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Spie­gel­re­flex­ka­me­ra-Tipps für Einsteiger*innen

Wäh­le das Objek­tiv pas­send zum Motiv

Für Ganz­kör­per­auf­nah­men benö­tigst du ein mög­lichst licht­star­kes Objek­tiv mit einer Brenn­wei­te um die 50 mm. Für Detail­auf­nah­men soll­test du zu einem Tele­ob­jek­tiv mit einer Brenn­wei­te ab 80 mm grei­fen – schon allein, um dei­nem Modell nicht zu nahe zu kommen.

Set­ze auf dif­fu­ses Licht

Licht ist das A und O bei der Akt­fo­to­gra­fie. Zwar ist von akzen­tu­ier­ten Kör­per­run­dun­gen vor dunk­lem Hin­ter­grund bis zur leich­ten Über­be­lich­tung alles mög­lich. Grund­sätz­lich aber gilt: Ver­mei­de “har­tes” Licht, das den Kör­per unna­tür­lich wir­ken lässt. Besitzt du eine eige­ne Stu­dio-Ecke, set­ze Dif­fu­so­ren und Reflek­to­ren ein, es sind aber auch wei­ße Bett­la­ken oder Sty­ro­por­plat­ten geeig­net. Out­door kannst du eine por­ta­ble Mini­blitz­an­la­ge mit Soft­box einsetzen.

Sor­ge für die rich­ti­ge Atmosphäre

Sol­len die Auf­nah­men bei dir zu Hau­se ent­ste­hen, berei­te die Loca­ti­on sorg­fäl­tig vor. Vor allem soll­te der Hin­ter­grund frei von stö­ren­den Ele­men­ten sein – das gilt sowohl bei einem hel­len als auch einem dunk­len Hin­ter­grund. Wo sich etwas nicht weg­räu­men lässt, ver­de­cke es mit einem gro­ßen Tuch oder einem Bett­la­ken. Damit sich dein Modell wohl­fühlt, soll­te der Raum ange­nehm warm sein. Bereit­ge­stell­te Geträn­ke sowie eine Schutz­wand zum Aus- und Umzie­hen för­dern das nöti­ge Ver­trau­en des Modells – erst recht, wenn es sich nicht um deine(n) Lebenspartner(in) han­delt, son­dern viel­leicht um eine gute(n) Bekannte(n) oder ein pro­fes­sio­nel­les Modell.

Motiv und Bildgestaltung

Ein­fach drauf­hal­ten und los­knip­sen? Wohl nir­gends sind die Ergeb­nis­se dann unbe­frie­di­gen­der als bei der Akt­fo­to­gra­fie. Denn ein Kör­per will gekonnt in Sze­ne gesetzt sein, damit er anspre­chend und ero­tisch wirkt, statt ein­fach nur nackt. Die­se Tipps hel­fen dir.

Details statt Ganzkörper

Set­ze die Rei­ze des Modells gezielt in Sze­ne. Der Vor­teil: Du kannst die Kör­per­hal­tung bes­ser diri­gie­ren, wenn sich dein Modell nur auf einen bestimm­ten Teil des Kör­pers kon­zen­trie­ren muss. Außer­dem ist die Licht­set­zung ein­fa­cher. Beto­ne zum Bei­spiel den Gegen­satz von hel­ler Haut vor einem dunk­len Hintergrund.

Set­ze Requi­si­ten ein

Nichts toppt die Fan­ta­sie. Des­halb ist das Ero­tischs­te an einem Akt­fo­to häu­fig das, was man nicht sieht. Hal­te des­halb ein paar Acces­soires bereit wie einen Hut, einen Regen­schirm oder eine Feder­boa. Lass dein Modell mit ihnen spie­len und die eine oder ande­re Kör­per­par­tie bede­cken. Net­ter Neben­ef­fekt: Dein Modell fühlt sich gleich weni­ger nackt und unsicher.

Set­ze auf einen unschar­fen Hintergrund

Dein Modell ist der Star! Des­halb soll­te es scharf im Vor­der­grund zu sehen sein, wäh­rend stö­ren­de Ele­men­te im Hin­ter­grund bes­ser in der Unschär­fe ver­schwin­den. Benut­ze dafür eine gro­ße Blen­de (f/1.4 — f/8) und lan­ge Brennweiten.

Lie­ber Low-Key als High-Key

Low-Key-Auf­nah­men set­zen auf mög­lichst dunk­le Fotos. Für Akt­auf­nah­men sind sie des­halb deut­lich bes­ser geeig­net als High-Key-Bil­der, in deren glei­ßend-hel­ler Atmo­sphä­re jede noch so klei­ne Pro­blem­zo­ne aus­ge­leuch­tet wird. Extra­tipp: Wäh­le eine nied­ri­ge Blen­de, etwa f/3.5, sowie eine zusätz­li­che Licht­quel­le wie etwa eine Ker­ze, um ein ein­zi­ges Detail scharf und hell her­aus­zu­stel­len, wäh­rend der Rest des Bil­des im Unge­fäh­ren bleibt.

Mehr zum Hin­ter­grund und zu den Kame­ra­ein­stel­lun­gen fin­dest du im Rat­ge­ber zu High-Key- & Low-Key-Foto­gra­fie.

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Spie­le mit Wasser

Vor allem bei Detail­auf­nah­men sor­gen Was­ser­per­len für einen – im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes – pri­ckeln­den Effekt. Am ein­fachs­ten ist dafür ein Foto­shoo­ting in der Dusche. Noch geziel­ter plat­zierst du Was­ser­trop­fen per Sprüh­fla­sche. Übri­gens: Wird die Haut vor­her ordent­lich ein­ge­cremt, per­len die Was­ser­trop­fen noch deut­li­cher ab.

Kon­zen­trie­re dich auf Rundungen

Rund und weich, statt gera­de und eckig – das ist per­fekt für einen ero­ti­schen, ästhe­ti­schen Gesamt­ein­druck. Bei Detail­auf­nah­men gehö­ren der Po, der Busen oder auch der Rücken zu den meist­fo­to­gra­fier­ten Moti­ven. Eine her­aus­ge­stell­te Hüf­te oder ein abge­win­kel­tes Bein sor­gen wie­der­um für eine inter­es­san­te, “schie­fe” Per­spek­ti­ve. Lass dein Modell ein­mal gera­de ste­hen und sich anschlie­ßend schräg an die Wand leh­nen und ver­glei­che das Ergeb­nis. Siehst du den Unterschied?

Wage dich an Outdoor-Bilder

Es ist für ein Ama­teur­mo­dell ohne­hin schon unge­wohnt, nackt vor der Kame­ra zu posie­ren. In frei­er Natur, womög­lich noch mit der Gefahr frem­der Zuschau­er, ist es kaum ein­fa­cher. Den­noch soll­test du dich – viel­leicht nach ers­ten Anläu­fen in geschütz­ter hei­mi­scher Atmo­sphä­re – nach drau­ßen wagen. Denn es lohnt sich.

Die Son­ne bie­tet die rich­ti­ge Licht­stim­mung, vor allem mor­gens und abends. Schat­ten kön­nen einen zusätz­li­chen Effekt bie­ten. Zudem fin­dest du drau­ßen vie­le Loca­ti­ons, in denen ein nack­ter Kör­per beson­de­re Span­nung erzeugt: Bäu­me, ein Was­ser­lauf, Sträu­cher. Oder wie wäre es mit einem Shoo­ting in einer Berg­land­schaft oder auf einem gänz­lich lee­ren Platz?

Den­ke aber dar­an, dass euch Pas­san­ten stö­ren könn­ten. Sucht euch des­halb am bes­ten ein­sa­me Gegen­den oder nutzt Tages­zei­ten, an denen nur weni­ge Per­so­nen unter­wegs sind.

Tipps für das Modell

Du foto­gra­fierst nicht selbst, son­dern willst selbst als Ama­teur­mo­dell nackt vor der Kame­ra posie­ren? Dann kommst du mit die­sen Tipps umso locke­rer rüber:

  • Tra­ge vor dem Shoo­ting locke­re Klei­dung, damit Unter­wä­sche und Des­sous kei­ne Druck­stel­len hinterlassen.
  • Schla­fe lan­ge aus und trin­ke viel Was­ser. Bei­des ent­spannt dich und lässt dich umso posi­ti­ver strahlen.
  • Ver­mei­de Alko­hol. Er macht zwar etwas locke­rer, aber dafür kannst du dich schlech­ter auf das Wesent­li­che konzentrieren.

Shoo­ting und Posing

Das Zusam­men­spiel von Modell und Foto­graf ist ent­schei­dend für den Erfolg eines Shoo­tings – erst recht bei der Akt­fo­to­gra­fie. Was aber kön­nen bei­de Sei­ten tun, damit begeis­tern­de Auf­nah­men entstehen?

Immer unter Span­nung bleiben

Die Kör­per­span­nung ist bei Akt­fo­tos noch wich­ti­ger als bei beklei­de­ten Model­len. Schließ­lich sind dies­mal alle Mus­keln deut­lich zu sehen. Um die rich­ti­ge Anspan­nung zu errei­chen, kann man sich zum Bei­spiel auf die Zehen­spit­zen stel­len – der Effekt ist auch noch in höhe­ren Kör­per­par­tien zu sehen. Für einen straf­fe­ren Busen hebt das Modell den Arm, legt ihn etwa läs­sig auf die Schul­ter oder sogar über den Kopf. Und natür­lich gilt wie immer: Brust raus – Bauch rein.

Kla­re Anwei­sun­gen von bei­den Seiten

Selbst erfah­re­ne Model­le wis­sen nicht immer, wel­ches Bild der Foto­graf vor Augen hat. Gib des­halb kla­re Anwei­sun­gen, wel­che Pose dein Modell ein­neh­men und wohin der Blick gehen soll. Dies natür­lich nur münd­lich – Anfas­sen ist tabu. Eine kla­re Anspra­che gilt aber auch für das Modell. Fühlt es sich unwohl in einer Situa­ti­on oder mit einer Pose, soll­te es das auch sagen. Nimm dei­nem Modell die Unsi­cher­heit, indem du viel redest. Small Talk lenkt ein wenig von der unge­wohn­ten Situa­ti­on ab, Kom­pli­men­te stär­ken das Selbst­be­wusst­sein.

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Bezie­he das Modell mit ein

Zei­ge dem Modell zwi­schen­durch die Ergeb­nis­se. Dis­ku­tiert gemein­sam, was gelun­gen ist und was nicht. Erklä­re, wel­che Visi­on du vom opti­ma­len Bild hast – viel­leicht hat das Modell eige­ne Ideen, wie sich das am bes­ten umset­zen lässt. Je offe­ner bei­de Sei­ten mit­ein­an­der umge­hen, umso stär­ker ist das Ver­trau­en inein­an­der – und umso bes­ser das Ergebnis.

Gemein­sam zum gelun­ge­nen Bild

Für vie­le Hob­by­fo­to­gra­fen ist die Akt­fo­to­gra­fie ein unge­wohn­tes Ter­rain. In der Regel arbei­tet man mit einem Ama­teur­mo­dell, ent­spre­chend unsi­cher sind anfangs bei­de Sei­ten. Doch wenn ihr euch bei­de einig seid, wel­che Bil­der ent­ste­hen sol­len, könnt ihr euch auf die Loca­ti­on, das Posing und das Mit­ein­an­der kon­zen­trie­ren. Gute Akt­auf­nah­men ent­ste­hen dann (fast) ganz von allein.

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