PCs

Arbeits­spei­cher manu­ell lee­ren und den PC beschleunigen

Windows mistet den Arbeitsspeicher normalerweise automatisch aus. Doch manchmal muss der RAM doch manuell geleert werden.

In den Arbeits­spei­cher oder auch RAM (Ran­dom Access Memo­ry) lagert dein Com­pu­ter Daten aus, die du aktu­ell oder in unmit­tel­ba­rer Zukunft für dei­ne Arbeit am PC benö­tigst. Wenn Win­dows sie nicht mehr braucht, soll­te das Betriebs­sys­tem den beleg­ten Spei­cher­platz eigent­lich wie­der auto­ma­tisch frei­ge­ben. Das funk­tio­niert aller­dings nicht immer zuver­läs­sig, was zu einer spür­ba­ren Ver­lang­sa­mung des PCs füh­ren kann. UPDATED erklärt, wie du den RAM manu­ell lee­ren kannst, um die vol­le Leis­tung wiederherzustellen.

So prüfst du, wie viel Arbeits­spei­cher belegt ist

Wenn du bemerkst, dass dein PC immer trä­ger reagiert, wird es Zeit für einen Blick in den Task-Mana­ger, um die aktu­el­le Aus­las­tung des Sys­tems zu überprüfen.

  1. Der Task-Mana­ger lässt sich auf­ru­fen, indem du die Tas­ten­kom­bi­na­ti­on Strg+Shift+Esc drückst. Stan­dard­mä­ßig zeigt Win­dows den Task-Mana­ger in einer redu­zier­ten Ansicht an, die nur grund­le­gen­de Infor­ma­tio­nen bereithält.
  2. Kli­cke des­halb links unten auf Mehr Details, um zur erwei­ter­ten Ober­flä­che zu gelangen.
  3. Kli­cke zunächst oben auf den Rei­ter Leis­tung, dann in der lin­ken Fens­ter­hälf­te auf das Dia­gramm Arbeits­spei­cher, um dir auf der rech­ten Sei­te die aktu­el­le, detail­lier­te Aus­las­tung des RAM anzei­gen zu las­sen. Ist unter „Ver­füg­bar“ nur noch ein Bruch­teil des Arbeits­spei­chers frei oder über­haupt nichts mehr, und ist das regel­mä­ßig der Fall, ist es an der Zeit zu handeln.

So leerst du den RAM manuell

Lei­der bie­tet Win­dows kei­ne inte­grier­te Funk­ti­on an, den Arbeits­spei­cher zu lee­ren. Das bedeu­tet aber nicht, dass du ein extra Pro­gramm eines ande­ren Her­stel­lers instal­lie­ren musst, um wie­der mehr RAM frei­zu­schau­feln. Ein selbst­ge­schrie­be­nes Skript tut es näm­lich auch. Das hört sich zunächst kom­ple­xer an, als es eigent­lich ist. Doch kei­ne Sor­ge: Du schreibst die­ses Skript nur ein­mal und kannst es in Zukunft per Dop­pel­klick aus­füh­ren, wenn du merkst, dass der Arbeits­spei­cher sich wie­der gefüllt hat und dein PC lang­sa­mer wird. Befol­ge ein­fach die­se Schritte:

  1. Öff­ne den Edi­tor, bei­spiels­wei­se indem du den Begriff in die Win­dows-Suche ein­tippst. Der Edi­tor ist fes­ter Bestand­teil von Win­dows und immer an Bord. Hier­bei han­delt es sich um ein sehr ein­fa­ches Texteingabeprogramm.
  2. Tip­pe fol­gen­des in die ers­te Zei­le ein: FreeMem=Space(64000000).
  3. Kli­cke links oben im Edi­tor auf Datei und dann auf Spei­chern unter. Wäh­le eine belie­bi­ge Bezeich­nung unter Datei­na­me, jedoch soll­te die Endung unbe­dingt .vbs lau­ten, anstel­le von .txt. Als Spei­cher­ort wählst du am bes­ten den Desk­top, da du das Skript dort am schnells­ten erreichst.
  4. Mit einem Dop­pel­klick auf das Skript führst du es aus. Es wer­den dann immer sofort 64 Mega­byte (MB) Arbeits­spei­cher freigegeben.

Bei der Zahl in Klam­mern han­delt es sich um den Wert in Bytes, umge­rech­net in Mega­bytes (also geteilt durch eine Mil­li­on) sind es in unse­rem Bei­spiel 64 Mega­byte. Natür­lich kannst du auch deut­lich mehr Spei­cher frei­ge­ben las­sen, tip­pe hier­für nur den ent­spre­chen­den Wert in Bytes ein. Du soll­test aller­dings nie mehr als die Hälf­te der ein­ge­bau­ten RAM-Kapa­zi­tät frei­ge­ben las­sen, da das Sys­tem ansons­ten insta­bil wer­den könn­te. Soll­te das doch ein­mal pas­siert sein, hilft schon ein ein­fa­cher Neu­start des PCs, damit alles wie­der wie gewohnt läuft.

RAM-Fres­ser ent­lar­ven und beenden

Alter­na­tiv zum Skript kannst du RAM-inten­si­ve Pro­gram­me auch selbst über den Task-Mana­ger auf­spü­ren und sie direkt been­den, was zumin­dest für eine gewis­se Zeit Lin­de­rung ver­schafft. Dazu wählst du im Task-Mana­ger im Rei­ter Pro­zes­se ein­fach das gewünsch­te Pro­gramm aus und klickst rechts unten auf Task been­den.

Nach­hal­ti­ger ist es aller­dings, den Pro­zess gleich von Beginn an dar­an zu hin­dern, sich beim Win­dows-Start zu laden und im Hin­ter­grund aus­zu­füh­ren. Wie das funk­tio­niert, erklä­ren wir dir im Rat­ge­ber Win­dows 10: Die­se Pro­zes­se las­sen sich gefahr­los deaktivieren

((das ist der zwei­te Text, den ich euch am 31.7. geschickt habe))

Instal­lie­re ein Pro­gramm zur RAM-Optimierung

Eine wei­te­re Mög­lich­keit besteht dar­in, ein Dritt­an­bie­ter­pro­gramm zu instal­lie­ren, das sich selbst­stän­dig um die Ver­wal­tung des Arbeits­spei­chers küm­mert. Es gibt eine Men­ge sol­cher Anwen­dun­gen, man­che davon sind kos­ten­los, wie­der ande­re gibt es nur gegen Bezah­lung. Vor allem bei den Gra­tis-Tools soll­test du beson­ders auf­merk­sam sein, da sie wäh­rend des Instal­la­ti­ons­vor­gangs oft ver­steckt zusätz­li­che Soft­ware instal­lie­ren. Mit­un­ter kann es auch sein, dass die­se Pro­gram­me sogar zur Insta­bi­li­tät des Sys­tems füh­ren, wenn sie zu extrem vor­ge­hen. Auch beim Down­load-Anbie­ter gilt eine gewis­se Vor­sicht, denn nicht jeder ist auch ver­trau­ens­wür­dig. Im schlimms­ten Fall wer­den beim Her­un­ter­la­den auch gleich Viren übertragen.

Zu den emp­feh­lens­wer­ten Pro­gram­men zäh­len FClea­ner, Mini­mem oder Wise Memo­ry Opti­mi­zer. Oft sind die­se soge­nann­ten „RAM Clea­ner“ auch Bestand­teil von Pro­gram­men, die unter einer Ober­flä­che meh­re­re Anwen­dun­gen zur Sys­tem­op­ti­mie­rung anbieten.

Letz­te Hil­fe: Mehr Arbeits­spei­cher einbauen

Ist der Arbeits­spei­cher trotz der oben genann­ten Maß­nah­men nach kür­zes­ter Zeit wie­der aus­ge­las­tet, hilft nur noch eins: mehr RAM! Die Nach­rüs­tung der Spei­cher­mo­du­le ist bei PCs und Note­books gene­rell sehr ein­fach und setzt kei­ne tief­ge­hen­den Kennt­nis­se in der Infor­ma­ti­ons­tech­no­lo­gie voraus.

Etwas Vor­ar­beit ist aller­dings doch nötig. Vor allem, wenn du das Hand­buch der Haupt­pla­ti­ne oder des PCs respek­ti­ve Note­books nicht mehr hast. Denn für einen opti­ma­len Betrieb muss es sich bei der Nach­rüs­tung von Spei­cher­rie­geln um Model­le mit den glei­chen tech­ni­schen Daten han­deln – also Typ (zum Bei­spiel DDR4), Laten­zen (CL), Takt (Mega­hertz, MHz) und Kapa­zi­tät (Giga­byte, GB). Um die­se Wer­te ohne ein Hand­buch in Erfah­rung zu brin­gen, kannst du auch ein­fach ein Modul aus­bau­en, da die Her­stel­ler für gewöhn­lich einen Auf­kle­ber mit die­sen Daten direkt auf den Rie­geln anbringen.

Für den Aus­bau musst du ledig­lich sicher­stel­len, dass das Gerät kom­plett vom Strom getrennt ist und die Klam­mern an den Sei­ten der Spei­cher­bän­ke gelöst sind. Kau­fe dann so viel ent­spre­chen­de Modu­le nach, wie noch frei sind. Ach­te aller­dings dar­auf, dass es sich immer um eine gera­de Anzahl von Spei­cher­rie­geln han­delt, die ver­baut wer­den. Ach­te beim Ein­bau dar­auf, dass der RAM mit einem hör­ba­ren Kli­cken in der Spei­cher­bank einrastet.

Natür­lich kannst du den Arbeits­spei­cher auch kom­plett aus­tau­schen, bei­spiels­wei­se mit schnel­le­ren Rie­geln oder mit Rie­geln mit grö­ße­rer Kapa­zi­tät. Wich­tig hier­für ist jedoch, dass du her­aus­fin­dest, mit wel­chem Arbeits­spei­cher die Haupt­pla­ti­ne des PCs oder Note­books umge­hen kann. Das fin­dest du im Hand­buch oder auf der offi­zi­el­len Pro­dukt­web­sei­te des jewei­li­gen Her­stel­lers her­aus. Doch auf­ge­passt: Arbeits­spei­cher für Desk­top-Com­pu­ter sind soge­nann­te DIMM-Modu­le, für den Note­book sind es klei­ne­re SO-DIMM-Model­le. Eine Trei­ber-Instal­la­ti­on ist übri­gens auch nicht nötig, das Sys­tem erkennt die Modu­le selbst.

Zu wenig RAM ver­lang­samt das System

Der Arbeits­spei­cher spielt eine ele­men­ta­re Rol­le, wenn es um die Leis­tungs­fä­hig­keit eines Com­pu­ters geht. Ist der Spei­cher zu knapp bemes­sen, kann er schnell an sei­ne Gren­zen kom­men und das Sys­tem spür­bar ver­lang­sa­men. Ihn ein­fach nur bei Bedarf zu lee­ren, geht ein­fach und schnell, ist aber lei­der nur eine tem­po­rä­re Lösung. Selbst­stän­dig arbei­ten­de Dritt­an­biet­erlö­sun­gen bekämp­fen eben­falls nur die Sym­pto­me, anstatt das eigent­li­che Pro­blem. Wer also häu­fig mit über­quel­len­dem Arbeits­spei­cher zu kämp­fen hat, soll­te mehr RAM verbauen.

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