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Bou­doir-Foto­gra­fie: Tipps für ele­gan­te Fotos in Unterwäsche

Erotisch, aber nie plump: Boudoir-Fotografie spielt mit den körperlichen Reizen einer Frau, ohne zu viel oder zu wenig Haut zu zeigen.

Eine gute Freun­din will ihrem Part­ner ein ganz beson­ders sinn­li­ches Foto­buch von sich schen­ken? Du hast eine Lei­den­schaft für Foto­gra­fie und möch­test schon län­ger inter­es­san­te, neue Nischen erkun­den? Dann shoo­tet gemein­sam ele­gan­te und sinn­li­che Bou­doir-Fotos. UPDATED gibt dir Tipps, wie du das Posing in Unter­wä­sche ästhe­tisch ein­fängst – und was dein Model zum Shoo­ting mit­brin­gen sollte.

Was ist Boudoir-Fotografie?

Um Ver­wechs­lun­gen zu ver­mei­den: Bou­doir-Foto­gra­fie ist nicht das­sel­be wie Akt­fo­to­gra­fie. Die Bil­der unter­schei­den sich vor allem durch ihr Set­ting und ihre Atmo­sphä­re. Wäh­rend der Akt den nack­ten Kör­per in Sze­ne setzt, zielt Bou­doir auf sinn­li­che Posen in Unter­wä­sche vor meist mon­dä­ner Kulis­se ab.

Hin­ter­grund ist die Bedeu­tung des Wor­tes Bou­doir. Im Frank­reich des 18. und 19. Jahr­hun­derts bezeich­ne­te es den Anklei­de­raum einer Dame von Stand. Ent­spre­chend fin­den Bou­doir-Shoo­tings gern in luxu­ri­ös ein­ge­rich­te­ten Hotel­zim­mern vol­ler Anti­qui­tä­ten statt. Das Model trägt reiz­vol­le Unter­wä­sche und auf­fäl­li­ge Acces­soires wie Schmuck oder High Heels.

Die Fotos kön­nen das Model im Ganz­kör­per­por­trät oder auch nur einen Aus­schnitt zei­gen, bei­spiels­wei­se ein Bein, über das gera­de ein hal­ter­lo­ser Nylon-Strumpf gezo­gen wird. Es soll ero­tisch sein, aber nie plump. Für den Foto­gra­fen bedeu­tet die­se Situa­ti­on: Fin­ger­spit­zen­ge­fühl und ein Spiel mit dem rich­ti­gen Licht.

So wird der Bou­doir-Stil abgelichtet

Für dich als Foto­gra­fen hält das Bou­doir-Shoo­ting eini­ge Her­aus­for­de­run­gen bereit. Das Model muss sich mit dir wohl­füh­len und darf sinn­li­che Bli­cke und Posen vor der Kame­ra nicht scheu­en. Das Set­ting soll­te mög­lichst luxu­ri­ös und mon­dän wir­ken. Und dann ist da noch die Sache mit dem Licht. Ori­en­tie­re dich an den fol­gen­den Tipps, um wirk­lich ästhe­ti­sche Unter­wä­sche-Bil­der einzufangen.

Die pas­sen­de Location

Infor­mie­re dich spä­tes­tens zwei bis drei Wochen vor dem ange­dach­ten Shoo­ting-Ter­min über eine pas­sen­de Loca­ti­on. Beson­ders Hotel­zim­mer, die mit Anti­qui­tä­ten, Barock- oder auch Jugend­stil-Möbeln ein­ge­rich­tet sind, eig­nen sich ide­al. Aber auch eine Suche nach einer Feri­en­woh­nung oder einem ein­zel­nen Zim­mer mit ent­spre­chen­dem Inte­ri­eur lohnt sich.

Tipp: Wei­se dein Model dar­auf hin, dass für das Shoo­ting mög­li­cher­wei­se ein Raum gebucht wird und dafür Kos­ten ent­ste­hen. Ist die Foto-Ses­si­on ein Dienst unter Freun­den und hat sie für euch bei­de einen per­sön­li­chen Nut­zen, kön­nen die Kos­ten 50:50 geteilt wer­den. Falls das Model beson­de­re Ansprü­che hat, soll­tet ihr bespre­chen, ob es die Kulis­se selbst aus­wäh­len will und auch die Kos­ten dafür trägt.

Das rich­ti­ge Licht

Wenn du mög­lichst pro­fes­sio­nel­le Fotos schie­ßen möch­test, orga­ni­sie­re recht­zei­tig vor dem Shoo­ting die geeig­ne­te Beleuch­tung. Wich­tig für ein Bou­doir-Shoo­ting ist wei­ches Licht, das den Kör­per des Models beson­ders geschmei­dig wir­ken lässt.

Dafür eig­net sich neben natür­li­chem Tages­licht vor allem Licht, das per Soft­box sanft gestreut wird. Falls du kei­ne Soft­box besitzt, kannst du sie für wenig Geld bei­spiels­wei­se beim Kame­ra­ver­leih mie­ten oder ein güns­ti­ges Modell kau­fen. Auch eine Ring­leuch­te, die beson­ders auf Beau­ty-Foto­gra­fie aus­ge­legt ist, zeigt sich hier äußerst vorteilhaft.

Har­tes und unge­fil­ter­tes Licht kann hin­ge­gen Spie­le mit Licht und Schat­ten begüns­ti­gen. Sei dir aber dar­über bewusst, dass es einen ande­ren, even­tu­ell ungüns­ti­gen Effekt auf die Haut des Models hat. So wird jeder noch so klei­ne Makel stark betont und bedarf gege­be­nen­falls am PC einer umfas­sen­den Retusche.

Tipp: Steht dir nur unge­fil­ter­tes Licht – etwa direk­tes Son­nen­licht oder eine Nacht­tisch­lam­pe – zur Ver­fü­gung, kannst du ver­su­chen, es mit einem dün­nen wei­ßen Bett­la­ken abzu­schwä­chen. So imi­tierst du kur­zer­hand eine Softbox.

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Das idea­le Paar: Kame­ra + Objektiv

Das per­fek­te Licht ist eine Sache – wie du es ein­fängst, eine ande­re. Wich­tig ist vor allem, dass du eine hoch­wer­ti­ge Spie­gel­re­flex­ka­me­ra ver­wen­dest, um alle Details der kom­ple­xen Sze­ne ein­zu­fan­gen. Dafür reicht aber schon ein Ein­stei­ger­mo­dell aus, das bei ISO-Wer­ten bis 400 rela­tiv rausch­freie Bil­der erzeugt.

Noch wich­ti­ger ist das Objek­tiv: Es soll­te licht­stark sein und eine mög­lichst gerin­ge Brenn­wei­te besit­zen, damit selbst in der Enge eines Zim­mers ein wei­ter Abbil­dungs­win­kel mög­lich ist. Wenn mög­lich, wäh­le ein Objek­tiv mit 14 mm oder 18 mm. Eine Por­trät-Lin­se mit 35 mm soll­te die Ober­gren­ze dar­stel­len. Die Maxi­malblen­de soll­te etwa f/5.6 errei­chen – Blen­den bis zu f/1.4 oder f/1.8 sind bei Detail­auf­nah­men vor­teil­haft, aber kein Muss.

Für das Model: Tipps für das Boudoir-Shooting

Als Model soll­test du dich genau­so sorg­sam auf das Bou­doir-Shoo­ting vor­be­rei­ten wie der Foto­graf. Wich­tig sind für dich vor allem:

  • Out­fits: Bring meh­re­re Out­fits mit, in denen du dich abso­lut wohl­fühlst. Je mehr Aus­wahl du hast, des­to mehr Mög­lich­kei­ten bie­ten sich dem Foto­gra­fen. Denk dabei auch an Acces­soires wie Schmuck und High Heels.
  • Requi­si­ten: Willst du wie eine Loli­ta mit der Unschuld spie­len und mit einem Blu­men­strauß posie­ren? Oder soll es ein etwas düs­te­res Motiv mit einem schwar­zen Tuch aus Samt wer­den? Über­le­ge dir vor­ab, in wel­che Rol­len du schlüp­fen willst und bring ent­spre­chen­de Requi­si­ten zum Shoo­ting mit.
  • Haa­re + Make-up: Für das Bou­doir-Shoo­ting darfst du ruhig etwas dicker auf­tra­gen. Haa­re und Make-up sol­len ver­füh­re­risch sein. Scheu den Gang zum Fri­seur oder Visa­gis­ten nicht und lass dir gern ein auf­se­hen­er­re­gen­des Abend-Make-up verpassen.

Die nöti­gen Einstellungen

Die bes­ten Foto-Ergeb­nis­se erzielst du, wenn du die Ein­stel­lun­gen an der Kame­ra von Hand vor­nimmst. Der Auto­ma­tik­mo­dus ist tabu, da er alle Tei­le des Bilds aus­ge­wo­gen belich­tet. Da die Bou­doir-Foto­gra­fie ihren beson­de­ren Reiz durch das Spiel mit Licht und Schat­ten ent­fal­tet, ist die­ser Modus hier die fal­sche Wahl.

Wäh­le den manu­el­len Modus (meist durch M an dei­nem Modus-Rad gekenn­zeich­net) und rich­te dei­ne Ein­stel­lun­gen indi­vi­du­ell nach der Umge­bung und dem Licht, das in die Loca­ti­on ein­fällt, aus. Du kannst dich grob an fol­gen­den Set­tings orientieren:

  • ISO: Wäh­le idea­ler­wei­se einen ISO zwi­schen 200 und 400, abhän­gig von der Men­ge an Licht, die in das Zim­mer ein­fällt. Bei einer gro­ßen Fens­ter­front, die unge­fil­tert Son­nen­licht ein­lässt, ist auch ein ISO 100 mög­lich. Sehr dunk­le Räu­me kön­nen Wer­te bis 800 nötig machen – aller­dings soll­te die­ser Wert nicht wei­ter über­schrit­ten werden.
  • Blen­de: Wäh­le eine Blen­de zwi­schen f/8 und f/12, wenn du das Model und die Kulis­se scharf dar­stel­len willst. Für Detail­auf­nah­men ist auch eine Blen­de ab f/5.6 bis f/2.8 in Ord­nung. Aller­dings soll­ten dann auch ISO und Belich­tungs­zeit geän­dert wer­den, damit das Bild nicht über­be­lich­tet wird.
  • Belich­tungs­zeit: Für die Belich­tungs­zeit gibt es kei­ne all­ge­mein­gül­ti­ge Anga­be. Sie rich­tet sich ganz nach dem Umge­bungs­licht, dei­nem gewähl­ten ISO und der ein­ge­stell­ten Blen­de. Ver­su­che die Belich­tungs­zeit so zu wäh­len, dass der ange­zeig­te Wert an der Belich­tungs­ska­la (die­se siehst du meist rechts unten, wenn du durch den Sucher schaust) knapp unter 0 rutscht.

Knip­se eini­ge Test­fo­tos und ände­re die Ein­stel­lun­gen indi­vi­du­ell ab, bis du mit dem Ergeb­nis dei­ner Arbeit zufrie­den bist. Foto­gra­fie­re das Model aus meh­re­ren Win­keln und ände­re dei­ne eige­ne Posi­ti­on immer wie­der, um eine Rei­he an ver­schie­de­nen Fotos zur Aus­wahl zu erhalten.

Beden­ke dabei, dass sich mit dem Ändern dei­ner Posi­ti­on auch ein ande­res Licht ein­stel­len könn­te. Ent­spre­chend soll­ten die Ein­stel­lun­gen an der Kame­ra fort­lau­fend ange­passt werden.

Fotos bear­bei­ten: Bou­doir-Stil verstärken

Ist das Shoo­ting erfolg­reich ver­lau­fen, hast du eine Rei­he an Fotos, die du am Com­pu­ter sor­tierst und bes­ten­falls etwas bear­bei­test. Der Bou­doir-Stil lässt sich durch eini­ge, weni­ge Anpas­sun­gen pro­blem­los ver­stär­ken. Das sorgt für zusätz­li­che opti­sche Reize.

Schwarz-Weiß mit hohem Kontrast

Tie­fes Schwarz, rei­ne Haut, leuch­ten­de Run­dun­gen: Indem du jeg­li­che Far­be aus den Bou­doir-Bil­dern tilgst, wir­ken sie beson­ders sinn­lich. Beach­te aller­dings, dass dein Foto von vorn­her­ein Unter­schie­de in der Licht­ge­bung auf­wei­sen soll­te, um den vol­len Effekt zu erzielen.

Tipp: Lies im Rat­ge­ber Mono­chro­mes Arbei­ten in Pho­to­shop: Schwarz-wei­ße Bil­der erstel­len, wie du Bil­der per Pho­to­shop auf ver­schie­de­ne Wei­sen schwarz-weiß “färbst”.

Leich­te Ent­sät­ti­gung mit fili­gra­nem Grauschleier

Wer es etwas sub­ti­ler mag, kann dezent ein wenig Far­be aus sei­nem Foto neh­men und per Pho­to­shop ein wenig am Ver­satz oder der Gam­ma-Kor­rek­tur schrau­ben. So fügst du einen zar­ten Grau­schlei­er hin­zu, der das Foto beson­ders mär­chen­haft wir­ken lässt.

Vignet­tie­rung für Detailaufnahmen

Detail­auf­nah­men pro­fi­tie­ren vor allem von einer leich­ten bis star­ken Vignet­tie­rung, abhän­gig davon, wie dra­ma­tisch der Effekt wir­ken soll. Ein dunk­les Set­ting kann durch eine star­ke Vignet­te noch auf­rei­zen­der wir­ken, ein hel­les Foto dage­gen wird von einer leich­ten Vignet­te zart umspielt.

Tipp: Lies im Rat­ge­ber Vignet­te: So erzielst du den coo­len Effekt mit Pho­to­shop wie du eine Vignet­te schnell und unkom­pli­ziert erzeugst.

Mit Krea­ti­vi­tät und guter Che­mie zu schö­nen Boudoir-Fotos

Mit dem rich­ti­gen Licht, einem selbst­si­che­ren Model und einem Schuss Krea­ti­vi­tät ent­ste­hen in der inti­men Atmo­sphä­re eines Bou­doir-Shoo­tings ein­zig­ar­ti­ge Auf­nah­men. Ach­te als Foto­graf dabei vor allem auf eine locke­re Atmo­sphä­re, spe­zi­el­le Licht­quel­len – weich oder hart – und dei­ne eige­ne Posi­ti­on. Mit dem gewis­sen Auge für das Sinn­li­che ent­ste­hen so ele­gan­te und ero­ti­sche Bil­der der Extra­klas­se. Das freut das Model und dein Fotografen-Herz.

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