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Erpres­sungs­soft­ware: So ent­fer­nen und schüt­zen Sie sich vor Ransomware

Die Medi­en sind voll von Berich­ten über Ran­som­wa­re. Zum Bei­spiel von Erpres­ser-Tro­ja­nern auf Ihrem PC, die Ihre Steu­er­un­ter­la­gen und die Urlaubs­fo­tos Ihrer Kin­der ver­schlüs­seln und dann ein Löse­geld ver­lan­gen. Doch auch als PC-Ein­stei­ger kön­nen Sie sich rela­tiv leicht vor Ran­som­wa­re schüt­zen und Ihre Datei­en und Doku­men­te recht­zei­tig in Sicher­heit brin­gen. Erfah­ren Sie hier, wie Sie den Erpres­sern mit ein­fa­chen Metho­den ein Schnipp­chen schlagen.

Wie ent­fer­ne ich Ransomware?

Falls Ihr Rech­ner von einer Ran­som­wa­re befal­len wird, kön­nen Sie auf die Zah­lung des Löse­gel­des see­len­ru­hig ver­zich­ten. In die­sem Bei­trag erfah­ren Sie Schritt für Schritt, wie Sie ein Back­up Ihrer Daten erstel­len, das sich auf einem exter­nen Daten­trä­ger befin­det und das somit sicher vor den Erpres­sern ist.

Falls Ihre Daten­si­che­rung jedoch aus wel­chem Grund auch immer nicht mehr zur Ver­fü­gung steht oder beschä­digt ist, gibt es auch hier Mög­lich­kei­ten, wie Sie vor­ge­hen kön­nen, um wie­der an Ihre Datei­en zu gelan­gen. So haben Euro­pol, die nie­der­län­di­sche Poli­zei und Fir­men wie Intel Secu­ri­ty und Kas­pers­ky Lab die Initia­ti­ve Nomoreransom.org gegrün­det. Auf die­ser Web­sei­te fin­den Sie nicht nur vie­le Infor­ma­tio­nen über Ran­som­wa­re, son­dern auch eini­ge Tools, mit denen sich die ver­schlüs­sel­ten Datei­en even­tu­ell wie­der ent­schlüs­seln las­sen.

Rufen Sie dazu die Web­sei­te von Nomoreransom.org auf und kli­cken Sie auf Yes. Sie gelan­gen damit zum so genann­ten Cryp­to She­riff. Hier kön­nen Sie nun eine der ver­schlüs­sel­ten Datei­en von Ihrem Com­pu­ter hoch­la­den und ana­ly­sie­ren las­sen. Kli­cken Sie dazu auf Choo­se first file from PC, wäh­len Sie eine ver­schlüs­sel­te Datei aus und bestä­ti­gen Sie mit Öff­nen sowie GO! FIND OUT. Sofern die dafür ver­ant­wort­li­che Ran­som­wa­re bekannt ist und es bereits ein pas­sen­des Ent­schlüs­se­lungs-Tool gibt, kön­nen Sie es anschlie­ßend her­un­ter­la­den, um es auf Ihrem PC aus­zu­füh­ren und damit Ihre Daten zu entschlüsseln.

Zah­len oder nicht zahlen?

Opfer von Ran­som­wa­re, die kei­ne Daten­si­che­rung zur Ver­fü­gung und die nicht das Glück haben, dass es für ihren Erpres­ser-Tro­ja­ner ein pas­sen­des Ent­schlüs­se­lungs-Tool gibt, ste­hen vor einer schwe­ren Ent­schei­dung. Sol­len Sie zah­len oder nicht zah­len? Sicher­heits­exper­ten, etwa von Kas­pers­ky Lab, raten dazu, nicht zu zah­len. Schließ­lich wer­den die Kri­mi­nel­len damit nur ermun­tert, sich wei­te­re Tricks und Schäd­lin­ge ein­fal­len zu las­sen, um immer neu­es Löse­geld zu ver­lan­gen und ein­zu­trei­ben. Außer­dem ist es wie mit jeder ande­ren Erpres­sung auch: Es ist nicht garan­tiert, dass Sie Ihre Datei­en auch wirk­lich wie­der erhal­ten, wenn Sie die gefor­der­te Sum­me zahlen.

So sind Fäl­le bekannt, bei denen die Ent­schlüs­se­lung ent­we­der aus tech­ni­schen Grün­den schei­ter­te oder weil die Kri­mi­nel­len gie­rig waren und noch mehr Geld for­der­ten. Letzt­lich haben Sie die Ent­schei­dung selbst zu tref­fen, ob Sie zah­len oder nicht zah­len. Bes­ser ist es aber vor­zu­sor­gen und sich durch eine funk­tio­nie­ren­de Daten­si­che­rung den Erpres­sern gar nicht erst aus­zu­lie­fern.

Gegen Ran­som­wa­re vor­beu­gen und schüt­zen: Back­up, Back­up, Backup

Eigent­lich ist es gar nicht schwer, sich effek­tiv gegen Ran­som­wa­re abzu­si­chern: und zwar mit einem Back­up. Sichern Sie Ihre Daten regel­mä­ßig auf einem exter­nen Daten­trä­ger, der nicht per­ma­nent mit Ihrem Com­pu­ter ver­bun­den ist. Dadurch ver­hin­dern Sie, dass – falls doch eine Ran­som­wa­re Ihren Com­pu­ter infi­ziert – vie­le Ihrer wich­ti­gen Daten ver­lo­ren sind und Sie auf­ge­for­dert wer­den, ein Löse­geld zu zah­len, um sie wie­der nut­zen zu kön­nen. Das Gan­ze ist in nur weni­gen Minu­ten erledigt.

Mit dem Begriff Ran­som­wa­re (Ran­som ist das eng­li­sche Wort für Löse­geld) wer­den Com­pu­ter­vi­ren bezeich­net, die Doku­men­te, Fotos und ande­re wich­ti­ge Datei­en auf dem Com­pu­ter ver­schlüs­seln, sodass sie nicht mehr geöff­net wer­den kön­nen. Die kri­mi­nel­len Angrei­fer for­dern dann ein Löse­geld für die Frei­ga­be der Datei­en. Das alles klingt gefähr­lich, lässt sich aber mit ein­fa­chen Metho­den verhindern.

Je nach­dem, wie vie­le Datei­en Sie haben, gibt es ver­schie­de­ne exter­ne Daten­trä­ger, die für ein Back­up infra­ge kommen:

USB-Sticks

Wenn Sie nur wenig Zeit oder kei­ne umfang­rei­chen Samm­lun­gen mit digi­ta­len Fotos und Vide­os auf Ihrem Com­pu­ter haben, reicht meist schon ein USB-Stick, um Ihre wich­tigs­ten Daten und Doku­men­te zu sichern. Aktu­el­le USB-Sticks neh­men meh­re­re Giga­byte Daten auf und sind nicht teu­er. Für weni­ge Euro erhal­ten Sie bereits einen USB-Stick mit 8 GB Spei­cher­platz. Das genügt meist, um uner­setz­li­che Doku­men­te dar­auf zu kopie­ren und in Sicher­heit zu brin­gen. Ent­fer­nen Sie den USB-Stick nach der Siche­rung von Ihrem PC und legen Sie ihn an einen Ort, an dem Sie ihn leicht wie­der­fin­den können.

Exter­ne Festplatten

Obwohl auch USB-Sticks immer mehr Spei­cher­platz bie­ten, kön­nen sie doch noch nicht mit her­kömm­li­chen Fest­plat­ten mit­hal­ten. Selbst die güns­tigs­ten exter­nen Fest­plat­ten bie­ten heu­te meist 1 TB (= 1.024 GB) Spei­cher­platz oder mehr. Das reicht für alle Ihre wich­ti­gen Doku­men­te und für vie­le digi­ta­le Fotos, Video­da­tei­en und ande­re gro­ße Datei­en. Aller­dings gilt auch bei einer Siche­rung auf eine exter­ne Fest­plat­te: Ent­fer­nen Sie die Fest­plat­te nach dem Spei­cher­vor­gang von Ihrem Com­pu­ter und ver­wah­ren Sie sie sicher und vor Beschä­di­gun­gen geschützt auf. Nur dann kann die Ran­som­wa­re nicht auf die dort abge­leg­ten Datei­en zugreifen.

NAS-Ser­ver

Eine wei­te­re Mög­lich­keit zur Siche­rung Ihrer Datei­en ist, sie auf einen NAS-Ser­ver (NAS steht für Net­work Atta­ched Sto­rage, zu Deutsch netz­ge­bun­de­ner Spei­cher) zu kopie­ren. Dabei soll­ten Sie jedoch auch dar­auf ach­ten, dass Ihr NAS nicht per­ma­nent mit Ihrem Com­pu­ter ver­bun­den ist und die Ver­bin­dung nur bei Bedarf akti­viert ist. Das ist zwar nicht ganz so bequem und erfor­dert regel­mä­ßig Aktio­nen von Ihnen, aber deut­lich siche­rer. Aktu­el­le Ran­som­wa­re greift auch alle per Netz­werk ange­schlos­se­nen Daten­spei­cher an und wür­de des­we­gen die dort gesi­cher­ten Daten eben­falls ver­schlüs­seln und unbrauch­bar machen. Abge­se­hen von die­sem Punkt sind NAS-Ser­ver eine gute Lösung, um Ihre Datei­en vor Ver­lust zu schüt­zen.

Online-Spei­cher

Für eine klei­ne Gebühr kön­nen Sie heu­te Online-Spei­cher kau­fen – zum Bei­spiel bei Drop­box oder OneN­ote. Die­se eig­nen sich eben­falls dazu, Ihre Datei­en vor dem Zugriff durch einen Erpres­ser-Tro­ja­ner zu schüt­zen. Sie soll­ten dabei jedoch auch hier dar­auf ach­ten, dass der Online-Spei­cher nicht per­ma­nent mit Ihrem Com­pu­ter ver­bun­den ist. Sonst wür­de das­sel­be ein­tre­ten wie bei einem per­ma­nent ver­bun­de­nen NAS-Ser­ver: Die Ran­som­wa­re ver­schlüs­selt auch dort Ihre Datei­en und Sie haben durch die Siche­rung nichts gewonnen.

Auf der siche­ren Sei­te sind Sie, wenn Sie immer nur den Brow­ser ver­wen­den, um Datei­en in Ihren Online-Spei­cher hoch­zu­la­den. Der Com­pu­ter ist dann nicht per­ma­nent mit dem Daten­spei­cher ver­bun­den. Drop­box, zum Bei­spiel, bie­tet in den Ein­stel­lun­gen unter All­ge­mein eine Mög­lich­keit, den auto­ma­ti­schen Start des Pro­gramms mit Win­dows zu deaktivieren.

Auch in der kos­ten­lo­sen Ver­si­on hebt Drop­box auto­ma­tisch alle Ver­sio­nen Ihrer Datei­en der ver­gan­ge­nen 30 Tage auf. Wenn Sie also eine frü­he­re Ver­si­on einer Datei haben wol­len, kli­cken Sie auf das Drop­box-Sym­bol unten rechts auf Ihrem Bild­schirm und wäh­len Sie die klei­ne Welt­ku­gel aus. Dadurch öff­net sich die Drop­box-Web­sei­te mit Ihren Datei­en im Web-Brow­ser. Navi­gie­ren Sie zu der Datei, die Sie wie­der­her­stel­len wol­len und kli­cken Sie mit der rech­ten Maus­tas­te dar­auf. Wäh­len Sie Ver­si­ons­ver­lauf aus und kli­cken Sie dann hin­ter der Ver­si­on, die Sie zurück­ho­len wol­len, auf die Schalt­flä­che Wie­der­her­stel­len und danach noch ein­mal auf Wie­der­her­stel­len.

Tipp: Wenn Sie meh­re­re USB-Sticks oder exter­ne Fest­plat­ten haben, dann nut­zen Sie sie für meh­re­re Sicher­heits­ko­pien. Oder Sie kom­bi­nie­ren die Siche­rung auf einem USB-Stick mit der Siche­rung auf einem Online-Spei­cher. Dadurch erhö­hen Sie die Sicher­heit Ihrer Daten weiter.

Drei Wege, um Ihre Daten zu sichern

Es gibt ver­schie­de­ne Metho­den, um Ihre Datei­en vor Ran­som­wa­re in Sicher­heit zu brin­gen. Sie kön­nen ent­we­der den im Betriebs­sys­tem ent­hal­te­nen Datei-Mana­ger – unter Win­dows ist dies der Win­dows-Explo­rer, unter Mac OS der Fin­der – ver­wen­den und damit alle wich­ti­gen Datei­en manu­ell kopie­ren oder Sie neh­men ein für die­sen Zweck aus­ge­leg­tes Back­up-Pro­gramm.

Die ein­zel­nen Metho­den wer­den im Fol­gen­den für Win­dows 10 exem­pla­risch beschrie­ben, da im Betriebs­sys­tem von Micro­soft die meis­ten Erpres­ser-Tro­ja­ner auf­tre­ten. Ande­re Platt­for­men wie Mac OS und Linux hin­ge­gen sind davon nur sel­ten betrof­fen. Trotz­dem las­sen sich auch bei die­sen Betriebs­sys­te­men die hier beschrie­be­nen Metho­den zum Schutz Ihrer Daten anwen­den. Metho­de 1 ist am ein­fachs­ten und schnells­ten auch von PC-Neu­lin­gen durch­zu­füh­ren. Metho­de 2 und 3 nut­zen eige­ne spe­zi­ell für die Daten­si­che­rung ent­wi­ckel­te Programme.

Metho­de 1: Windows-Explorer

Schlie­ßen Sie zunächst Ihren USB-Stick oder Ihre exter­ne Fest­plat­te an Ihren Com­pu­ter an. Falls Sie einen NAS-Ser­ver oder einen Online-Spei­cher­dienst ver­wen­den, sor­gen Sie dafür, dass die­se mit Ihrem Com­pu­ter ver­bun­den bezie­hungs­wei­se akti­viert sind. Öff­nen Sie dann den Win­dows-Explo­rer durch das Drü­cken der Tas­ten Win­dows + E. Mar­kie­ren Sie den Ord­ner Doku­men­te und drü­cken Sie Strg + C. Dadurch berei­ten Sie das Kopie­ren vor.

Wech­seln Sie anschlie­ßend dort­hin, wohin Sie die Datei­en sichern wol­len, also zum Bei­spiel auf Ihre exter­ne Fest­plat­te. Erstel­len Sie dort den neu­en Ord­ner Daten­si­che­rung, indem Sie mit der rech­ten Maus­tas­te in das Fens­ter des Win­dows-Explo­rers kli­cken und die Punk­te Neu sowie Ord­ner aus­wäh­len. Drü­cken Sie dann Strg + V. Dadurch kopie­ren Sie alle Datei­en an Ihr Siche­rungs­ziel. Je nach Umfang der Daten dau­ert das einenMoment.

Wie­der­ho­len Sie den Vor­gang anschlie­ßend mit allen ande­ren Ord­nern auf der Fest­plat­te Ihres Com­pu­ters, die Datei­en ent­hal­ten, die Sie schüt­zen wol­len. Das kön­nen zum Bei­spiel die Ord­ner Bil­der, Vide­os oder ande­re von Ihnen geschaf­fe­ne Ord­ner sein.

Metho­de 2: Daten­si­che­rung mit Windows-Bordmitteln

Die im vor­he­ri­gen Abschnitt beschrie­be­ne Metho­de zur Daten­si­che­rung lässt sich ein­fach und ohne gro­ße Vor­be­rei­tung durch­füh­ren, aber sie ist auf Dau­er nicht sehr kom­for­ta­bel. Ins­be­son­de­re wenn Sie die beschrie­be­nen Schrit­te häu­fi­ger durch­füh­ren – was Sie grund­sätz­lich tun soll­ten –, ist das manu­el­le Kopie­ren aller wich­ti­gen Datei­en ein recht auf­wän­di­ger Pro­zess. Ein­fa­cher geht es mit fer­ti­ger Soft­ware, die spe­zi­ell für die­se Auf­ga­be ent­wi­ckelt wurde.

Win­dows 10 ent­hält eine kos­ten­lo­se Siche­rungs­soft­ware, die noch aus der Zeit von Win­dows 7 stammt. Das Pro­gramm heißt Sichern und Wie­der­her­stel­len. Öff­nen Sie es, indem Sie sichern in das Such­feld unten links ein­ge­ben und auf den Ein­trag Sichern und Wie­der­her­stel­len (Win­dows 7) kli­cken. Wäh­len Sie jetzt Siche­rung ein­rich­ten aus und bestä­ti­gen Sie den Hin­weis der Benut­zer­kon­ten­steue­rung mit Ja.

Ein neu­es Fens­ter öff­net sich, in dem Sie unter Siche­rungs­ziel zum Bei­spiel Ihre exter­ne Fest­plat­te oder Ihren USB-Stick sehen. Kli­cken Sie ein­mal dar­auf, um das Ziel zu mar­kie­ren und kli­cken Sie dann auf Wei­ter. Nun geben Sie an, wel­che Datei­en Sie sichern wol­len. Wäh­len Sie ent­we­der die emp­foh­le­ne Ein­stel­lung Aus­wahl durch Win­dows oder Aus­wahl durch Benut­zer aus. Letz­te­re soll­ten Sie wäh­len, wenn Sie neben den Stan­dard­ord­nern eige­ne Ord­ner ange­legt haben, die eben­falls wich­ti­ge Datei­en ent­hal­ten und die Sie auch sichern wollen.

Nach der Aus­wahl der zu sichern­den Ord­ner gelan­gen Sie in den Dia­log Siche­rungs­ein­stel­lun­gen prü­fen. Hier sehen Sie noch ein­mal alle wesent­li­chen Infor­ma­tio­nen über die Siche­rung Ihrer Daten, wie den Siche­rungs­ort, die aus­ge­wähl­ten Ord­ner und wann die Siche­rung jeweils erfol­gen soll. Kli­cken Sie auf Zeit­plan ändern, wenn Sie die Häu­fig­keit ver­än­dern wol­len. Sie haben dann die Wahl zwi­schen täg­lich, wöchent­lich oder monat­lich und kön­nen auch die gewünsch­te Uhr­zeit aus­wäh­len. Kli­cken Sie zuletzt auf Ein­stel­lun­gen spei­chern und Siche­rung aus­füh­ren, um Ihren Siche­rungs­plan zu erstellen.

Hin­weis: Falls an die­ser Stel­le nun der Feh­ler 0x80070057 auf­tritt, liegt es an den Ein­stel­lun­gen von Win­dows. Der Feh­ler lässt sich leicht behe­ben. Geben Sie in das Such­feld regi­on ein und wäh­len Sie Regi­on aus. Kli­cken Sie unten rechts auf Wei­te­re Ein­stel­lun­gen und geben Sie in dem neu­en Fens­ter hin­ter Dezi­mal­trenn­zei­chen statt dem , (Kom­ma) einen . (Punkt) ein. Bestä­ti­gen Sie mit OK und star­ten Sie Ihren Com­pu­ter neu. Anschlie­ßend funk­tio­niert die Datensicherung.

Metho­de 3: Daten­si­che­rung mit Cobi­an Backup

Cobi­an Back­up ist eine leicht zu bedie­nen­de und kos­ten­lo­se Soft­ware zur Siche­rung Ihrer Daten. Das Pro­gramm­bie­tet deut­lich mehr Funk­tio­nenals die in den vor­he­ri­gen Abschnit­ten beschrie­be­nen Metho­den, um eine Daten­si­che­rung durch­zu­füh­ren. So kann Cobi­an Back­up zum Bei­spiel auch gera­de geöff­ne­te und von Win­dows gesperr­te Datei­en sichern. Dazu greift das Pro­gramm auf eine Win­dows-Funk­ti­on namens Schat­ten­ko­pien­dienst zurück. Damit die­ser Dienst funk­tio­niert, benö­ti­gen Sie das .NET Frame­work 3.5 von Micro­soft, das in Win­dows 10 zwar bereits ent­hal­ten, aber meist noch nicht akti­viert ist.

  1. Um das .Net Frame­work 3.5 zu akti­vie­ren, geben Sie unten links in das Such­feld pro­gram­me ein und kli­cken Sie dann auf Pro­gram­me und Fea­tures. Ein neu­es Fens­ter öff­net sich, in dem Sie Win­dows-Fea­tures akti­vie­ren oder deak­ti­vie­ren am lin­ken Fens­ter­rand aus­wäh­len. Kli­cken Sie in das Käst­chen vor .NET Frame­work 3.5, so dass es sich schwarz färbt und bestä­ti­gen Sie mit OK. Win­dows akti­viert nun die Funk­ti­on und lädt dabei even­tu­ell noch ein paar aktu­el­le Datei­en von Micro­soft her­un­ter. Bestä­ti­gen Sie dies mit Datei­en von Win­dows Update her­un­ter­la­den. Star­ten Sie Ihren Com­pu­ter nach der Instal­la­ti­on neu.
  2. Nach dem Neu­start öff­nen Sie die Web­sei­te des Her­stel­lers von Cobi­an Back­up und laden die aktu­el­le Ver­si­on durch einen Klick auf Cobi­an Back­up 11 (Gra­vi­ty) her­un­ter. Star­ten dann den Instal­la­ti­ons­as­sis­ten­ten durch einen Dop­pel­klick auf die Datei cbSetup.exe. Bestä­ti­gen Sie die Rück­fra­ge der Benut­zer­kon­ten­steue­rung mit Ja und kli­cken Sie auf Next. Die Instal­la­ti­on ist in eng­li­scher Spra­che, das eigent­li­che Pro­gramm stel­len Sie dann aber gleich auf Deutsch um. Set­zen Sie das Häk­chen vor I accept­the­con­di­ti­ons und akzep­tie­ren Sie damit die Lizenz­be­din­gun­gen des Pro­gramms. Kli­cken Sie dann zwei Mal auf Next und wäh­len Sie unter Ser­vice opti­ons den Punkt Use­the­lo­cal Sys­tem account aus. Bestä­ti­gen Sie mit je einem Klick auf Next, Ja und Install. Schlie­ßen Sie die Instal­la­ti­on zuletzt mit Done ab.
  3. Schlie­ßen Sie nun Ihre exter­ne Fest­plat­te oder Ihren USB-Stick an den Com­pu­ter an und star­ten Sie Cobi­an Back­up. Kli­cken Sie dazu unten rechts auf den nach oben zei­gen­den Pfeil und dann dop­pelt auf das Wir­bel­wind-Sym­bol. Die Benut­zer­ober­fä­che öff­net sich. Akti­vie­ren Sie jetzt die deut­sche Benut­zer­ober­flä­che: Kli­cken Sie dazu auf Tools und dann auf Opti­ons. Wäh­len Sie oben bei Lan­guages den Ein­trag GERMAN aus und bestä­ti­gen Sie mit OK.
  4. Kli­cken Sie danach auf das blaue Kreuz-Sym­bol, um einen neu­en Daten­si­che­rungs­auf­trag zu erstel­len. Tra­gen Sie unter Auf­ga­ben­be­zeich­nung zum Bei­spiel Daten­si­che­rung ein. Wäh­len Sie links Datei­en aus und kli­cken Sie bei Quel­le auf Hin­zu­fü­gen und dann auf Ver­zeich­nis. Ein neu­es Fens­ter öff­net sich. Navi­gie­ren Sie zum Bei­spiel zum Ord­ner Doku­men­te und bestä­ti­gen Sie mit OK. Wie­der­ho­len Sie den Vor­gang für alle Ord­ner, die Sie sichern wol­len. Unter­ord­ner wer­den dabei auto­ma­tisch mit gesichert.

    So gehen die Erpres­ser vor

    Die Kri­mi­nel­len gehen meist in meh­re­ren Schrit­ten vor: Zunächst schleu­sen sie einen klei­nen Com­pu­ter­vi­rus auf einem frem­den PC ein. Dazu ver­wen­den sie oft Spam-Mails oder ver­seuch­te Web­sei­ten, die den Virus ent­hal­ten. Hat sich ein unvor­sich­ti­ger Anwen­der den Virus auf sei­nem Com­pu­ter ein­ge­fan­gen, ver­birgt er sich dort zunächst. Aber mit jedem Sys­tem­start sorgt er dafür, dass er auto­ma­tisch aus­ge­führt wird und dabei meist zusätz­li­che Schäd­lin­ge mit wei­te­ren Fähig­kei­ten herunterlädt.

    Dar­un­ter befin­det sich dann auch die Ran­som­wa­re, die wich­ti­ge Datei­en auf dem befal­le­nen Rech­ner anhand der Datei­endun­gen wie JPG, DOC oder XLSX erkennt. Nach­dem die­se Datei­en durch den Erpres­ser-Tro­ja­ner ver­schlüs­selt wor­den sind, löscht er die Ori­gi­nal­da­tei­en. Ohne den pas­sen­den Schlüs­sel zum Ent­schlüs­seln der Datei­en kön­nen die ver­schlüs­sel­ten Kopien nicht mehr geöff­net wer­den. Im letz­ten Schritt blen­det die Ran­som­wa­re einen Hin­weis ein, in dem das Opfer zur Zah­lung des Löse­gelds auf­ge­for­dert wird. Die gefor­der­te Sum­me beträgt meist zwi­schen 300 und 500 US-Dol­lar, die in der Regel in der vir­tu­el­len Wäh­rung Bit­co­in zu zah­len sind. 

  5. Legen Sie danach noch fest, wohin die Datei­en kopiert wer­den sol­len. Kli­cken Sie dazu bei Ziel eben­falls auf Hin­zu­fü­gen. Wäh­len Sie wie­der Ver­zeich­nis aus und dann etwa Ihren USB-Stick. Wenn Sie wol­len, kön­nen Sie dort noch einen neu­en Ord­ner — bei­spiels­wei­se mit dem Namen Daten­si­che­rung- erstel­len.
  6. Stan­dard­mä­ßig führt Cobi­an Back­up die Daten­si­che­rung ein­mal am Tag durch. Sie kön­nen dies jedoch leicht unter Pla­nung ändern. Ent­schei­den Sie sich bei Pla­nungs­art für einen Rhyth­mus und kon­fi­gu­rie­ren Sie den Zeit­plan dar­un­ter wei­ter. Spei­chern Sie Ihren Daten­si­che­rungs­auf­trag zuletzt mit OK ab.
  7. Füh­ren Sie ihn anschlie­ßend vor­zugs­wei­se ein­mal sofort aus. Wäh­len Sie den Daten­si­che­rungs­s­auf­trag in dem lin­ken Feld aus und kli­cken Sie auf das Sym­bol mit dem einen blau­en Drei­eck. Bestä­ti­gen Sie mit OK, um die Siche­rung zu star­ten. Sobald sie abge­schlos­sen ist, ent­fer­nen Sie den Daten­trä­ger und ver­stau­en Sie ihn an einem siche­ren Ort.

Übri­gens: Bei der nächs­ten Siche­rung kopiert Cobi­an Back­up nicht wie­der kom­plett alle Datei­en, son­dern nur noch die ver­än­der­ten und neu­en Datei­en. Künf­ti­ge Daten­si­che­run­gen lau­fen des­we­gen deut­lich schnel­ler ab als die ers­te, die meist am umfang­reichs­ten ist und des­we­gen auch am längs­ten dauert.

Ver­hin­dern einer Infek­ti­on mit Ransomware

Das Schüt­zen Ihrer Daten ist eine Sache – noch bes­ser ist es, wenn Sie gleich ganz ver­hin­dern, dass Ihr Com­pu­ter mit einer Ran­som­wa­re befal­len wird. Vie­le nütz­li­che Vor­ge­hens­wei­sen zur Absi­che­rung Ihres PCs haben wir bereits im Rat­ge­ber So erken­nen und ent­fer­nen Sie einen Tro­ja­ner beschrie­ben. Dazu gehö­ren die Instal­la­ti­on eines aktu­el­len Anti­vi­ren-Scan­ners, aber auch erhöh­te Vor­sicht bei E‑Mail-Anhän­gen und Down­loads aus unbe­kann­ten Quel­len. Der Bei­trag zeigt auch, wie Sie vor­ge­hen soll­ten, wenn Sie den Ver­dacht haben, dass sich ein Schäd­ling auf Ihrem Com­pu­ter ein­ge­schli­chen hat.

 

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