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GIMP: Krea­tiv arbei­ten mit Ebenen

Ebenen sind für komplexere Bildbearbeitung unabdingbar.

Sie benut­zen GIMP ger­ne für ein­fa­che Bild­be­ar­bei­tung, haben Ebe­nen bis­lang aber nicht ein­ge­setzt? Dann lohnt sich ein Blick in das Fea­ture. Mit Ebe­nen erle­di­gen Sie näm­lich so man­che Auf­ga­be im Hand­um­dre­hen, die ohne die­se Funk­ti­on nur schwer zu bewäl­ti­gen wäre – etwa eine Dop­pel­be­lich­tung, bei der zwei Bil­der qua­si mit­ein­an­der ver­schmel­zen. In die­sem Rat­ge­ber erfah­ren Sie die Grund­la­gen für das Arbei­ten mit Ebe­nen in GIMP.

Was sind Ebe­nen über­haupt und wel­che Vor­tei­le brin­gen sie?

Im Prin­zip han­delt es sich bei Ebe­nen um vir­tu­el­le Klar­sicht­fo­li­en, die über­ein­an­der­ge­legt das fer­ti­ge Bild erge­ben. Ebe­nen las­sen sich in GIMP und ande­ren Bild­be­ar­bei­tungs­pro­gram­men auf viel­fäl­ti­ge Wei­se nut­zen, etwa um Text ein­zu­fü­gen, Ver­frem­dungs­ef­fek­te anzu­wen­den oder um stets eine Kopie des Ori­gi­nals griff­be­reit zu haben.

Der Clou: Wenn Sie den Inhalt einer Ebe­ne bewe­gen oder bear­bei­ten, blei­ben ande­re Ebe­nen unan­ge­tas­tet. So radie­ren Sie bei­spiels­wei­se miss­lun­ge­ne Ände­run­gen aus, ohne dass aus Ver­se­hen zu viel ver­schwin­det. Ein­zel­ne Ebe­nen im vir­tu­el­len Klar­sicht­fo­li­en­sta­pel las­sen sich über­dies gezielt ein- oder aus­blen­den und in der Anord­nung verändern.

Ebe­nen in GIMP nut­zen: Hier fin­den Sie die rich­ti­gen Einstellungen

Die fol­gen­de Beschrei­bung bezieht sich auf GIMP 2.8.20 mit akti­vier­tem Ein­zel­fens­ter­mo­dus. Die­sen akti­vie­ren Sie, indem Sie in GIMP oben in der Menü­leis­te Fens­ter anwäh­len und dann auf den Punkt Ein­zel­fens­ter­mo­dus kli­cken. Der Vor­teil die­ser Ansicht: Alle Werk­zeug­leis­ten und sons­ti­gen Menüs haben ihren fes­ten Platz, was der Über­sicht zugutekommt.

Bei akti­vier­tem Ein­zel­fens­ter­mo­dus befin­det sich der Eben­en­dia­log – also das Fens­ter, in dem alle vor­han­de­nen Ebe­nen auf­ge­lis­tet sind und bear­bei­tet wer­den kön­nen – in der rech­ten obe­ren Ecke.

Tipp: Soll­ten Sie den Eben­en­dia­log dort nicht fin­den, dann drü­cken Sie die Tas­ten­kom­bi­na­ti­on Strg+L, um das gesuch­te Fens­ter einzublenden.

Der Eben­en­dia­log: Klar­sicht­fo­li­en im Über­blick behalten

Kos­ten­lo­se Bil­der, Icons und Clip­arts herunterladen

Im Inter­net fin­den Sie eine Rei­he kos­ten­lo­ser Bild­da­ten­ban­ken, deren Ange­bot Sie für eige­ne Wer­ke ver­wen­den dür­fen – zum Bei­spiel bei der Arbeit mit GIMP. Eini­ge davon sind:

pexels.com

Bei pexels.com sind sämt­li­che Bil­der mit der Crea­ti­ve-Com­mons-Zero-Lizenz aus­ge­stat­tet. Das bedeu­tet, dass die ange­bo­te­nen Fotos ohne Ein­schrän­kun­gen für alle lega­len Zwe­cke genutzt wer­den dür­fen. Die Web­sei­te von pexels bie­tet Tau­sen­de kos­ten­lo­ser Bil­der zum Down­load an.

iconarchive.org

Bei iconarchive.com fin­den Sie eine gro­ße Aus­wahl an bereits frei­ge­stell­ten Objek­ten, die sich in GIMP leicht als Ebe­ne ein­fü­gen las­sen und kei­ne Nach­be­ar­bei­tung erfor­dern. In der Daten­bank kön­nen Sie durch Ein­ga­be von (eng­li­schen) Such­be­grif­fen nach Objek­ten suchen, die für Ihr Vor­ha­ben infra­ge kom­men. Ein­schrän­kung: Nicht alle Bil­der dür­fen kom­mer­zi­ell ver­wen­det wer­den. Ob das der Fall ist, ent­neh­men Sie jeweils den Lizenzangaben.

Open­Clip­art

Bei Open­Clip­art laden Sie comic­ar­ti­ge Zeich­nun­gen her­un­ter, die auch Clip­arts genannt wer­den. Die­se sind meist mit Gra­fik­be­ar­bei­tungs­pro­gram­men von Hand erzeugt wor­den und bestehen zum Groß­teil aus bereits frei­ge­stell­ten Objek­ten, sodass kei­ne wei­ßen Rän­der stö­ren. Pik­to­gram­me und Illus­tra­tio­nen fin­den sich hier eben­falls im Angebot. 

  • Die unters­te Ebe­ne im Sta­pel dient immer als Hin­ter­grund. Soll­ten Sie ein Datei­for­mat wie JPEG öff­nen, das kei­ne Ebe­nen unter­stützt, besteht das Bild nur aus der Hintergrundebene.
  • Mit einem Maus­klick auf das Augen­sym­bol links neben einer Ebe­ne blen­den Sie die Ebe­ne aus, ohne sie zu löschen.
  • Sie kön­nen die Rei­hen­fol­ge der Ebe­nen ver­än­dern, indem Sie auf eine Ebe­ne kli­cken, die­se mit gedrück­ter Maus­tas­te an die gewünsch­te Stel­le zie­hen und dann loslassen.
  • Kli­cken Sie alter­na­tiv eine Ebe­ne an und bewe­gen Sie sie mit den Pfeil­sym­bo­len unter dem Ebe­nen­me­nü nach oben oder nach unten.
  • Um eine Ebe­ne zu löschen, kli­cken Sie sie an und gehen Sie dann auf das klei­ne Müll­ei­mer-Sym­bol. Alter­na­tiv funk­tio­niert auch ein Rechts­klick auf die Ebe­ne: In dem Menü, das sich dar­auf­hin öff­net, fin­den Sie den Ein­trag Ebe­ne löschen.

Tipp: Wenn Sie einen Ebe­nen­na­men mit einem Dop­pel­klick aus­wäh­len, lässt sich der Name ändern.

Das Bild abspei­chern: JPG, XCF und Co.

GIMP bie­tet Ihnen meh­re­re Mög­lich­kei­ten, um Ihr Bild abzuspeichern.

  • Soll­ten Sie die Arbeit an Ihrem Werk spä­ter noch fort­set­zen wol­len, dann wäh­len Sie Datei > Spei­chern unter …. GIMP legt dann eine Kopie als pro­gramm­ei­ge­ne .xcf-Datei an. Sämt­li­che Arbeits­schrit­te – und alle ein­zel­nen Ebe­nen – blei­ben so erhal­ten, damit Sie spä­ter genau dort wei­ter­ma­chen kön­nen, wo Sie auf­ge­hört haben.
  • Sind Sie hin­ge­gen fer­tig, dann wäh­len Sie Datei > Expor­tie­ren als …. Nur so las­sen sich Bil­der in einem ande­ren For­mat spei­chern, sei es JPG, TIFF, PNG oder zahl­rei­che ande­re. Wenn Sie bei­spiels­wei­se als JPG spei­chern, dann fügt GIMP die Ebe­nen auto­ma­tisch zusam­men, da das Datei­for­mat kei­ne Ebe­nen unter­stützt. Damit das nicht aus Ver­se­hen pas­siert, blen­det das Pro­gramm sicher­heits­hal­ber ein ent­spre­chen­des Hin­weis­fens­ter ein. 

Anwen­dungs­bei­spiel für Ebe­nen: Doppelbelichtung

Mit Ebe­nen erzie­len Sie in GIMP viel­fäl­ti­ge Effek­te. Ein ein­fa­ches Anwen­dungs­bei­spiel soll zur Ver­an­schau­li­chung der Ein­satz­mög­lich­kei­ten die­nen. Im Fol­gen­den erklä­ren wir Ihnen, wie Sie mit Ebe­nen eine soge­nann­te Dop­pel­be­lich­tung simu­lie­ren. Der Begriff stammt aus der Ana­log­fo­to­gra­fie, wo ein Foto auf einem bereits belich­te­ten Stück Film auf­ge­nom­men wird, um so zwei Bil­der mit­ein­an­der zu ver­schmel­zen. Mit­hil­fe digi­ta­ler Bild­be­ar­bei­tungs­werk­zeu­ge geht das auch digi­tal und ohne Kame­ra. Dazu benö­ti­gen Sie zwei Fotos. Das Ziel: Am Ende sol­len sich die bei­den Auf­nah­men so über­la­gern, dass die ver­schie­de­nen Moti­ve jeweils nur in bestimm­ten Bild­be­rei­chen zu sehen sind – so wie in unse­rem Bei­spiel­bild unten.

Vor­aus­set­zun­gen: Das ers­te Foto soll­te einen wei­ßen Hin­ter­grund auf­wei­sen – und im bes­ten Fall frei­ge­stellt sein. Ein sehr hel­ler Hin­ter­grund ist eben­falls geeig­net. Erhö­hen Sie in die­sem Fall ein­fach den Kon­trast und die Hel­lig­keit unter Far­ben > Hel­lig­keit / Kon­trast …, indem Sie die bei­den Schie­be­reg­ler lang­sam nach rechts ver­schie­ben, bis der Hin­ter­grund weiß erscheint. Das zwei­te Foto soll­te einen mög­lichst gro­ßen wei­ßen Bereich auf­wei­sen. In unse­rem Bei­spiel ist der Him­mel über der Berg­ket­te des­halb eben­falls weiß.

  1. Öff­nen Sie das ers­te Foto mit Datei > Öff­nen …. Alter­na­tiv funk­tio­niert das auch mit der Tas­ten­kom­bi­na­ti­on Strg+O oder indem Sie die Datei ein­fach in das GIMP-Fens­ter ziehen.
  2. Die zwei­te Auf­nah­me öff­nen Sie als Ebe­ne. Dazu wäh­len Sie im Menü Datei > Als Ebe­nen öff­nen … aus. Das alter­na­ti­ve Tas­ten­kür­zel dazu lau­tet Strg+Alt+O.
  3. Stel­len Sie im Eben­en­dia­log rechts oben den Ebe­nen­mo­dus des zuletzt geöff­ne­ten Fotos auf “Nur Auf­hel­len”. Kli­cken Sie dazu sicher­heits­hal­ber zunächst auf die Ebe­ne im Eben­en­dia­log, um sie anzu­wäh­len. Ganz oben im Eben­en­dia­log befin­det sich der Hin­weis “Modus: Nor­mal”. Rechts dane­ben ist ein Pfeil, der nach unten weist. Kli­cken Sie dar­auf, um ein Drop­down-Menü zu öff­nen. Hier wäh­len Sie den gesuch­ten Modus “Nur Auf­hel­len” aus.

In sämt­li­chen schwar­zen Berei­chen des ers­ten Bil­des soll­te nun das zwei­te Bild auf­tau­chen. In unse­rem Bei­spiel ist so die Berg­ket­te in dem Objek­tiv zu sehen. Je dunk­ler die Stel­len der Hin­ter­grund­ebe­ne sind, des­to mehr scheint durch. Die Beschrif­tung des Kame­ra­ob­jek­tivs ist daher noch gut zu lesen, weil die Buch­sta­ben hel­ler sind als der Rest.

Ebe­nen machen Bil­der vielschichtiger

Der Ein­satz von Ebe­nen in GIMP ist gar nicht so schwer. Ein­fa­che Effek­te erzie­len Sie bereits mit weni­gen Maus­klicks, wie etwa die hier beschrie­be­ne Dop­pel­be­lich­tung. Mit dem Eben­en­dia­log haben Sie Ihre Ebe­nen stets im Blick, um nicht die Über­sicht zu ver­lie­ren. Soll­ten Sie übri­gens eine Col­la­ge mit meh­re­ren Fotos pla­nen, dann stel­len Sie die ein­zel­nen Bil­der zunächst frei und fügen Sie sie anschlie­ßend als Ebe­nen in einem Bild zusam­men. Dazu lesen Sie am bes­ten auch unse­ren Rat­ge­ber zum The­ma “Objek­te in GIMP frei­stel­len – so ein­fach ist es”.

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