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Han­dy-Virus: Schäd­lin­ge erken­nen und beseitigen

Ein Virenscanner prüft, ob sich ein Handy-Virus auf dem Smartphone befindet, schlägt Alarm und macht dem Schädling gleich den Garaus.

Der Akku schwä­chelt bereits am Vor­mit­tag, Tele­fo­na­te wer­den stän­dig unter­bro­chen, und die Han­dy­rech­nung ist unge­wöhn­lich hoch? Wenn das Smart­phone plötz­lich nicht mehr wie gewohnt funk­tio­niert, könn­te ein Virus oder ein ande­rer elek­tro­ni­scher Schäd­ling, wie ein Tro­ja­ner, der Grund sein. Doch kei­ne Panik, denn UPDATED gibt dir Tipps, wie du die Pla­ge­geis­ter schnell und sicher erkennst, ent­fernst und dein Gerät in Zukunft davor zuver­läs­sig schützt.

Han­dy-Virus: So besei­tigst du den elek­tro­ni­schen Schädling

Du hast den Ver­dacht, dass sich in dei­nem Smart­phone ein elek­tro­ni­scher Schäd­ling ein­ge­nis­tet hat. Aber was kann man nun gegen einen Han­dy-Virus machen? Es gibt zwei Wege, den Schäd­ling zu besei­ti­gen: Ers­tens kannst du ein Anti-Virus-Pro­gramm nut­zen und zwei­tens das Gerät auf die Werks­ein­stel­lun­gen zurücksetzen.

Wie kann ich einen Han­dy-Virus per Anti-Virus-Pro­gramm entfernen?

Die fol­gen­de Schritt-für-Schritt-Anlei­tung hilft dir, einen Han­dy-Virus mit Hil­fe eines spe­zia­li­sier­ten Pro­gramms wie­der zu entfernen.

Schritt 1: Lade dir bei Goog­le Play ein Anti-Virus-Pro­gramm auf dein Smart­phone. In der Ver­gan­gen­heit bewährt haben sich fol­gen­de Anbieter:

Schritt 2: Star­te nach der Instal­la­ti­on das Pro­gramm und befol­ge die jewei­li­gen Anwei­sun­gen auf dem Bildschirm.

Schritt 3: Soll­te die Anti-Virus-Soft­ware kei­nen Schäd­ling gefun­den haben, kannst du die App wie­der deinstal­lie­ren und mit einer ande­ren App einen wei­te­ren Durch­lauf machen. In jedem Fall ist es bes­ser, nicht zwei Apps gleich­zei­tig zu nut­zen. Das kann zu Fehl­alar­men füh­ren oder die Leis­tung des Smart­phones einschränken.

Schritt 4: Hat eine Soft­ware einen Virus oder einen Tro­ja­ner ent­deckt: kei­ne Panik! Befol­ge wie­der die Anwei­sun­gen des Pro­gramms. Soll­test du Bank­ge­schäf­te mit dem Smart­phone erle­di­gen oder auf ande­re sen­si­ble Daten zugrei­fen, emp­fiehlt es sich, die Pass­wör­ter zu ändern, damit du in Zukunft wie­der siche­ren Zugriff hast.

Han­dy-Virus durch Zurück­set­zen des Geräts entfernen

Falls du trotz des pas­sen­den Anti-Viren-Pro­gramms wei­ter­hin die glei­chen Pro­ble­me mit dem Smart­phone hast, kann als letz­te Opti­on das Han­dy wie­der auf die Werks­ein­stel­lun­gen zurück­ge­setzt werden.

Da die­ser radi­ka­le Schritt Daten und Ein­stel­lun­gen löscht, soll­test du unbe­dingt vor­her alle dei­ne Daten sichern, damit du die­se auch spä­ter noch nut­zen kannst. Ach­te auch dar­auf, alle App-Inhal­te zu syn­chro­ni­sie­ren. Man­che Apps haben eine Back­up-Funk­ti­on, wie etwa Whats­App, aber kei­nes­wegs alle. In vie­len Fäl­len gilt es, sel­ber Hand anzu­le­gen. Kei­ne Sor­gen machen musst du dir dage­gen um die Daten auf der SIM-Kar­te und die auf einer zusätz­li­chen SD-Spei­cher­kar­te. Die­se sind vom Zurück­set­zen nicht betroffen.

So gehst du vor, wenn du das Smart­phone zurück­set­zen willst:

  1. Wie du den Reco­very Modus star­test, ist von Her­stel­ler zu Her­stel­ler ver­schie­den. Bei Sam­sung-Model­len etwa funk­tio­niert es nach dem völ­li­gen Her­un­ter­fah­ren des Smart­phones mit Power + Laut­stär­ke hoch + Home.
  2. Wenn sich das Gerät ange­schal­tet hat, lässt du den Power-But­ton los. Laut­stär­ke hoch sowie Home hältst du wei­ter gedrückt, bis du auf dem Bild­schirm etwas sehen kannst.
  3. Bei ande­ren Her­stel­lern geht es über Power + Laut­stär­ke run­ter. Hal­te bei­de Tas­ten gedrückt, bis das Menü erscheint.
  4. Wech­sel mit den Laut­stär­ke­tas­ten auf den Punkt wipe data/fac­to­ry reset.
  5. Drü­cke die Power-Tas­te und scrol­le jetzt mit den Laut­stär­ke­tas­ten bis Yes.
  6. Drü­cke noch­mals die Power-Tas­te – und alle dei­ne Daten und Ein­stel­lun­gen wer­den gelöscht und das Gerät auf den ursprüng­li­chen Zustand, wie er bei der Aus­lie­fe­rung war, zurück­ge­setzt. Damit ent­fernst du auch sämt­li­che Schadsoftware.

Han­dy-Virus auf dem iPho­ne – gibt’s das?

Bereits im Jahr 2015 hat Apple sämt­li­che Anti-Virus-Soft­ware aus dem App Store ent­fernt. Begrün­dung: iOS ist nor­ma­ler­wei­se so sicher, dass der­ar­ti­ge Pro­gram­me über­flüs­sig sind. Eine Aus­nah­me stel­len aller­dings die soge­nann­ten Smart­phones mit Jailb­reak dar, bei dem sich der Besit­zer Zugriff auf die geschütz­ten Berei­che ver­schafft hat.

Damit hat auch Schad­soft­ware ein Ein­falls­tor und kann durch her­un­ter­ge­la­de­ne Datei­en auf das iPho­ne kom­men. Zumal auch Apple gele­gent­lich Apps ent­deckt, die infi­ziert sind. Aller­dings sind die Kon­trol­len im App Store nor­ma­ler­wei­se sehr streng, und es kommt nur sehr sel­ten vor, dass dort Viren oder Tro­ja­ner gefun­den wer­den. Dann reagiert Apple sofort, warnt die Kun­den und löscht die infi­zier­ten Pro­gramm unverzüglich. 

Wie kann ich einen Han­dy-Virus auf mei­nem Smart­phone erkennen?

Oft fällt ein Virus sofort auf, doch manch­mal kann er auch im Ver­bor­ge­nen sein Unwe­sen trei­ben. Stellst du bei dei­nem Smart­phone eines der fol­gen­den fünf Anzei­chen fest, liegt unter Umstän­den ein Han­dy-Virus vor.

  • Hoher Akku­ver­brauch: Ist der Akku plötz­lich unge­wöhn­lich schnell leer, obgleich du das Smart­phone wie gewohnt nutzt, könn­te dies ein Indi­ka­tor für einen Virus sein.
  • Län­ge­re Reak­ti­ons­zei­ten: Ein Virus kann zu star­ken Leis­tungs­ein­bu­ßen füh­ren. Dann dau­ert das Anzei­gen, Spei­chern oder Über­tra­gen von Daten viel län­ger als sonst.
  • Häu­fi­ge Gesprächs­ab­brü­che: Oft stö­ren Tro­ja­ner auch die Tele­fo­na­te. Dann ver­schwin­den plötz­lich ein­ge­hen­de Anru­fe oder wer­den häu­fig unter­bro­chen. Grund­sätz­lich kann solch ein Feh­ler auch beim Mobil­funk­an­bie­ter lie­gen. Ob dies der Fall ist, klärst du ein­fach mit einem Anruf bei die­sem ab.
  • Gestei­ger­te Daten­über­tra­gung: Wenn du plötz­lich wesent­lich mehr Daten mit dei­nem Smart­phone her­un­ter­lädst, kann das ein Anzei­chen sein, dass ein Schad­pro­gramm sein Unwe­sen auf dem Han­dy treibt. Vie­le Tro­ja­ner schmug­geln gern Daten vom Mobil­ge­rät zu einem Dritt­an­bie­ter. Wenn du die­sen Ver­dacht hegst, dann prü­fe dei­ne eige­ne Daten­nut­zung. Die­se kannst du unter Ein­stel­lun­gen > Daten­nut­zung im Blick behalten.
  • Höhe­re Tele­fon­rech­nung: Man­che Tro­ja­ner ver­sen­den SMS-Nach­rich­ten zu teu­ren Num­mern, die Anbie­ter trotz Flat­rate zusätz­lich abrech­nen. Um nicht auf­zu­fal­len, ver­schi­cken die Schad­pro­gram­me oft nur weni­ge SMS-Bot­schaf­ten im Monat oder deinstal­lie­ren sich auto­ma­tisch, sobald eine gewis­se Scha­dens­sum­me erreicht ist. Wenn du bei der Über­prü­fung dei­ner monat­li­chen Rech­nung unge­wöhn­li­che Pos­ten aus­machst, dann prü­fe dein Smart­phone umge­hend auf einen Virus.

So schützt du dich vor einem Smartphone-Virus

Es gibt meh­re­re Mög­lich­kei­ten, sich vor Ein­dring­lin­gen auf dei­nem Han­dy zu schüt­zen, Im Fol­gen­den fin­dest du fünf ein­fa­che Methoden:

1. Vor­sicht beim App-Down­load aus frem­den Quellen

Ein häu­fig genutz­tes Schlupf­loch für Schad­soft­ware auf dem Smart­phone sind infi­zier­te Apps aus nicht offi­zi­el­len Quel­len. Nor­ma­ler­wei­se sind die Apps aus dem Goog­le Play Store sicher. Nur in Aus­nah­me­fäl­len schaf­fen es Schad­pro­gram­me, sich in die offi­zi­el­len Stores der Her­stel­ler zu schmuggeln.

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Anders sieht es aus, wenn du dir soge­nann­te APK-Datei­en auf dein Smart­phone lädst. APK bedeu­tet “Android Packa­ge”, dabei han­delt es sich um eine Instal­la­ti­ons-Datei. Das ist in vie­len Fäl­len auch in Ord­nung, hier gilt es aber, sich zu ver­ge­wis­sern, dass die Quel­le seri­ös ist. Bei­spiels­wei­se kannst du beim Her­stel­ler Whats­App auf die­sem Weg immer etwas frü­her an die aktu­el­le Ver­si­on kom­men. Sei aber bei unbe­kann­ten und unse­riö­sen Her­stel­lern vorsichtig.

2. Smart­phone-Soft­ware auf dem neu­es­ten Stand halten

Häu­fig gelan­gen die Viren durch eine Sicher­heits­lü­cke im Betriebs­sys­tem auf das Smart­phone. Hal­te dei­ne Smart­phone-Soft­ware daher immer auf dem neu­es­ten Stand, um die­ses Risi­ko zu mini­mie­ren. Wel­che Updates erfor­der­lich sind, zeigt dein Han­dy in der Regel auto­ma­tisch an. Andern­falls gehe etwa bei Android 9 über Ein­stel­lun­gen > Updates für Sys­te­mapps.

Was ist ein Handy-Virus?

Ein Han­dy­vi­rus ist ein Pro­gramm­code, der ent­wi­ckelt wur­de, um einem Com­pu­ter­sys­tem zu scha­den. Er brei­tet sich wie ein Com­pu­ter­vi­rus aktiv aus und kann im Extrem­fall das Gerät unbrauch­bar machen. Die Schäd­lin­ge kön­nen sich über ver­schie­de­ne Wege in Mobil­te­le­fo­ne und ande­re mobi­le Gerä­te einschleusen.

Dabei stellt jede Schnitt­stel­le mit der Außen­welt eine mög­li­che Gefähr­dung dar – hier kann jeder­zeit ein Schlupf­loch bestehen, durch das der auch Mal­wa­re (Mali­cious Soft­ware) genann­te Virus ein­drin­gen kann.

3. Blue­tooth bei Inak­ti­vi­tät ausschalten

Schad­pro­gram­me kön­nen auch über die Blue­tooth-Ver­bin­dung auf dein Smart­phone gelan­gen. Um das Risi­ko zu ver­rin­gern, soll­test du die Ver­bin­dung immer nur dann ein­schal­ten, wenn du sie ver­wen­dest. Am bes­ten akzep­tierst du grund­sätz­lich kei­ne unbe­kann­ten Datei­en, die du über Blue­tooth erhal­ten hast.

4. Dubio­se SMS ignorieren

Bekommst du manch­mal dubio­se SMS mit unglaub­li­chen Gewin­nen aus einem Glücks­spiel? Dann kli­cke kei­nes­falls auf die beinhal­te­ten Links. Die­se wer­den häu­fig für das Ein­schleu­sen von Viren auf dem Smart­phone genutzt. Igno­rie­re sol­che SMS am besten.

5. Anti-Viren-Soft­ware dau­er­haft nutzen

Als Vor­sichts­maß­nah­me kannst du Anti-Viren-Soft­ware auf dei­nem Gerät auch dau­er­haft instal­liert und aktiv las­sen. So mel­det das Pro­gramm umge­hend mög­li­che Bedro­hun­gen und du kannst die ent­spre­chen­den Gegen­maß­nah­men ergrei­fen. Aller­dings ist auch die­se Vari­an­te kein grund­sätz­lich zuver­läs­si­ger Schutz, da kei­ne Soft­ware sämt­li­che neue Arten eines Han­dy-Virus erken­nen kann.

Han­dy-Virus: Vor­sicht ist der bes­te Schutz

Smart­phone-Viren sind zwar noch nicht so ver­brei­tet wie Com­pu­ter-Viren – die Zahl steigt aber. Öff­ne kei­ne dubio­sen Nach­rich­ten von unbe­kann­ten Absen­dern. Und hal­te dei­ne Soft­ware immer auf dem neu­es­ten Stand.

Bei einem Android-Smart­phone bie­tet sich außer­dem noch eine Anti-Viren-Soft­ware an. Doch wie gut die­ses Pro­gramm auch angeb­lich sein mag: Kei­ne Soft­ware der Welt ersetzt dei­nen umsich­ti­gen Umgang und dei­ne Vor­sicht, wenn du bei­spiels­wei­se neue Soft­ware auf dei­nem Smart­phone installierst.

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