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Objek­te in Gimp frei­stel­len: So ein­fach geht es

Mit Gimp kannst du verschiedenste Objekte freistellen – und das auf mehrere Arten.

Du bist von einer Par­ty zurück und hast Schnapp­schüs­se von dei­nen bes­ten Freun­den gemacht. Ein Grup­pen­fo­to fehlt aber. Nun möch­test du die Bil­der der Gäs­te in einer Col­la­ge zusam­men­stel­len. Aber wie gehst du dazu vor? Die ein­fachs­te Mög­lich­keit: Du stellst die ein­zel­nen Per­so­nen mit Gimp frei und setzt sie in einem neu­en Bild zusam­men. In die­sem Rat­ge­ber erklä­ren wir dir, wie du Objek­te auf ver­schie­de­ne Arten mit Gimp freistellst.

Magne­ti­sche Sche­re: Intel­li­gen­tes Aus­schnei­den in Gimp

Die Magne­ti­sche Sche­re ist das ein­fachs­te Werk­zeug zum Frei­stel­len von Objek­ten in Gimp. Du wählst sie über das Sche­ren-Sym­bol im Werk­zeug­fens­ter aus. Alter­na­tiv kannst du den Pfad Menü > Aus­wahl­werk­zeu­ge > Intel­li­gen­te Sche­re nut­zen. Falls du lie­ber einen Tas­ta­tur­kurz­be­fehl nutzt, kannst du das Werk­zeug auch über einen Tas­ten­druck auf I aufrufen.

Mit der Magne­ti­schen Sche­re mar­kierst du per Maus­klick Eck­punk­te an dem gewünsch­ten Objekt, den Rest erle­digt das Pro­gramm. Die bes­ten Ergeb­nis­se erhältst du, wenn sich das frei­zu­stel­len­de Objekt vor einem ruhi­gen Hin­ter­grund befin­det, etwa vor einem blau­en Him­mel oder einer hel­len Wand. Das Pro­gramm erkennt die Kan­te zwi­schen Hin­ter­grund und Objekt durch Kon­trast­un­ter­schie­de, für fei­ne Struk­tu­ren wie wehen­des Haar ist die Magne­ti­sche Sche­re daher nicht geeig­net. Das Werk­zeug emp­fiehlt sich hin­ge­gen für Objek­te mit weni­ger fei­nen Kon­tu­ren, Fahr­zeu­ge etwa. So benutzt du es:

  1. Set­ze per Maus­klick Punk­te ent­lang der Kan­ten des Objekts, das du frei­stel­len willst. Die ein­zel­nen Punk­te ver­bin­den sich auto­ma­tisch zu einer Linie, die das Objekt am Ende voll­stän­dig umkreist.
    Tipp: Um die Genau­ig­keit der Linie zu ver­bes­sern, gehst du in die Werk­zeug­ein­stel­lun­gen links unter dem Werk­zeug­kas­ten und setzt einen Haken vor Kan­ten glät­ten.
  2. Sobald du den letz­ten Punkt mit dem Anfangs­punkt ver­bin­dest, ist die Aus­wahl fer­tig. Drü­cke die Enter-Tas­te, um den umran­de­ten Bereich in eine Aus­wahl­mas­ke zu verwandeln.
  3. Fah­re dann fort wie unten unter Fast fer­tig: Spei­chern und Trans­pa­renz erhal­ten beschrieben.

Gimp vs. Pho­to­shop: Unterschiede

Gimp und Pho­to­shop haben eins gemein­sam: Bei­de Bild­be­ar­bei­tungs­pro­gram­me arbei­ten mit Ebe­nen. Dadurch kannst du beson­ders krea­tiv und fle­xi­bel arbei­ten. Aber was macht wel­che Soft­ware besser?

Pho­to­shop:

+ mehr Werk­zeu­ge und Filter
+ intui­ti­ve­re Handhabung
— Rela­tiv teu­er für den Hobby-Gebrauch

Gimp:

+ kos­ten­los
+ fort­ge­schrit­te­ne Bild­be­ar­bei­tung für Hob­by­fo­to­gra­fen möglich
— Ein­ar­bei­tung for­dert Zeit und Geduld

Zau­ber­stab: Frei­stel­len mit Magie

Eine wei­te­re Metho­de zum Frei­stel­len von Objek­ten in Gimp ist der Zau­ber­stab. Ein ent­spre­chen­des Icon befin­det sich in der Werk­zeug­leis­te in der obe­ren Rei­he als zwei­tes Tool von rechts. Das Tool eig­net sich vor allem, um Flä­chen mit ähn­li­chen Far­ben aus­zu­schnei­den, etwa Him­mel oder Wie­sen. Mit einem Tas­ten­druck auf U wählst du den Zau­ber­stab per Short­cut aus. Die Bedie­nung ist denk­bar einfach:

  1. Kli­cke ein­fach in das Bild und die Soft­ware wei­tet die Aus­wahl auf sämt­li­che Berei­che mit glei­chem Farb­ton aus. Kli­cke etwa in einen grü­nen Bereich, wer­den alle grü­nen Flä­chen ausgewählt.
  2. Der Bal­ken im Feld dar­un­ter dient der Fest­le­gung eines Schwel­len­wer­tes. Er gibt an, wel­che Band­brei­te an Farb­tö­nen aus­ge­wählt wer­den soll. Soll­test du einen zu hohen Wert wäh­len, betrifft die Aus­wahl auch Berei­che im frei­zu­stel­len­den Objekt. Ist der Wert hin­ge­gen zu nied­rig, dann ist auch die Aus­wahl zu klein und die Bild­be­ar­bei­tung wird zur müh­se­li­gen Fleiß­ar­beit. Pro­bier hier her­um, bis du den idea­len Wert findest.
  3. Nach jeder Jus­tie­rung klickst du erneut in den ent­spre­chen­den Bild­be­reich, um die Aus­wahl für das frei­zu­stel­len­de Objekt neu zu definieren.
  4. Fah­re dann fort wie unten unter Fast fer­tig: Spei­chern und Trans­pa­renz erhal­ten beschrieben.

Vor­der­grund­aus­wahl: Objek­te frei­hän­dig freistellen

Die Vor­der­grund­aus­wahl ist eine wei­te­re Metho­de, um in Gimp Objek­te frei­zu­stel­len. Kli­cke dazu im Werk­zeug­me­nü auf das Sym­bol rechts neben der Magne­ti­schen Sche­re. Mit der Vor­der­grund­aus­wahl las­sen sich auch unre­gel­mä­ßi­ge­re For­men mit wenig Auf­wand frei­stel­len, etwa ein Hund. Sehr fei­ne Struk­tu­ren wie ein­zel­ne Haa­re blei­ben manch­mal aber unerkannt.

  1. Zie­he mit gedrück­ter Maus­tas­te zunächst einen gro­ben Rah­men um das Objekt, das du frei­stel­len möch­test. Die­ser muss nicht sehr genau sein, soll­te aber nicht in das Objekt hineinragen.
    Tipp: Ziehst du den Rah­men nicht direkt mit einem Zug, lass den Maus­zei­ger ein­fach los und ver­bin­de Ende und Anfang mit einem wei­te­ren Zug miteinander.
  2. Sobald du den Rah­men geschlos­sen hast, ver­wan­delt sich der Maus­zei­ger in einen Pin­sel. Zie­he nun eine grob Linie inner­halb der Gren­zen des frei­zu­stel­len Objekts. Sobald du den Maus­zei­ger los­lässt, berech­net Gimp auto­ma­tisch eine Aus­wahl. Bei gro­ßen Bil­dern kann die­ser Vor­gang eine Wei­le dauern.
  3. Drü­cke anschlie­ßend auf die Enter-Tas­te. Gimp ver­wan­delt den Bereich dar­auf­hin in eine Auswahl.
  4. Fah­re dann fort wie im nächs­ten Abschnitt beschrieben.

Fast fer­tig: Spei­chern und Trans­pa­renz erhalten

In allen drei beschrie­be­nen Fäl­len hast du das Objekt, das du eigent­lich frei­stel­len willst, aus­ge­wählt. Du kehrst die Aus­wahl jetzt um, damit du den Hin­ter­grund aus­schnei­dest und damit trans­pa­rent machst. So bleibt nur dein gewünsch­tes Objekt übrig. So funk­tio­niert das Umkehren:

  1. Drü­cke auf dei­ner Tas­ta­tur Strg + I. Damit inver­tierst du den gewähl­ten Bereich, also kehrst die Aus­wahl um. Alles, was zuvor nicht aus­ge­wählt war, ist nun in der Aus­wahl und umgekehrt.
  2. Drü­cke nun die Entf-Tas­te. So löscht du den aus­ge­wähl­ten Bereich, also den Hin­ter­grund. Dein gewünsch­tes Objekt bleibt übrig – und du kannst es in eine Col­la­ge einbauen.
  3. Wäh­le in der obe­ren Menü­leis­te Spei­chern als aus. Gimp erstellt nun eine Kopie des Bilds im eige­nen XCF-For­mat, das Trans­pa­renz unter­stützt und meh­re­re Ebe­nen speichert.
    Wich­tig: Beim Abspei­chern des frei­ge­stell­ten Bil­des kommt es auf das rich­ti­ge Datei­for­mat an. JPGs etwa spa­ren zwar Spei­cher­platz, erlau­ben aber kei­ne trans­pa­ren­ten Berei­che. Vor dem Spei­chern gibt Gimp daher einen Warn­hin­weis aus, dass Trans­pa­renz nicht unter­stützt wird. In einer JPG-Datei wür­de der zuvor durch­sich­ti­ge Teil ein­fach als wei­ße Flä­che erscheinen.

Objek­te mit Gimp frei­stel­len: Es gibt unter­schied­li­che Lösungsansätze

Gimp bie­tet dir meh­re­re Lösungs­an­sät­ze zum Frei­stel­len von Bild­ob­jek­ten an. Wel­ches Tool pas­send ist, hängt meist von dem frei­zu­stel­len­den Motiv ab, etwa …

  • … die Magne­ti­sche Sche­re für ein­fa­che Objekte.
  • … der Zau­ber­stab für gro­ße, gleich­far­bi­ge Flächen.
  • … die Vor­der­grund­aus­wahl für unre­gel­mä­ßi­ge Formen.

Mach dich vor der eigent­li­chen Bear­bei­tung mit den Werk­zeu­gen ver­traut und pro­bie­re ein­fach etwas her­um. So ent­wi­ckelst du ein Gefühl dafür, wann du wel­ches Werk­zeug am bes­ten ein­setzt. Extra­tipp: Siche­re dir immer eine Kopie des Ori­gi­nal­bilds, um dei­ne Erin­ne­run­gen mit dem Tes­ten nicht zu zerstören.

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