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Pho­to­shop: Ein­fa­cher 3D-Effekt mit Farbkanälen

Ein einfacher 3D-Effekt besticht durch die Vortäuschung mehrerer Dimensionen. Solche Bilder eignen sich sogar für 3D-Brillen.

Du bist ein gro­ßer Fan von 3D-Fil­men und liebst die süßen 3D-Kar­ten aus den 90ern? Dann erzeu­ge den plas­ti­schen Effekt doch ein­fach mal selbst auf dei­nen eige­nen Bil­dern. Einen simp­len 3D-Effekt kannst du blitz­schnell mit Pho­to­shop erstel­len. So wird jedes dei­ner Fotos zu einem drei­di­men­sio­na­len Hin­gu­cker. UPDATED erklärt dir Schritt für Schritt, wie du dabei vor­gehst und was du beach­ten solltest.

3D-Effekt ohne Ren­de­ring: Die Vorteile

Der ein­fa­che 3D-Effekt, den du bei Pho­to­shop durch die Bear­bei­tung der Farb­ka­nä­le erzie­len kannst, benö­tigt kein soge­nann­tes Ren­de­ring. Das bedeu­tet: Das Bild sieht nicht drei­di­men­sio­nal aus wie in moder­nen Ani­ma­ti­ons­fil­men, son­dern wirkt ver­schwom­men wie ein 3D-Film, den du ohne 3D-Bril­le ansiehst. Der plas­ti­sche Cha­rak­ter des Fotos wird sicht­bar, sobald du eine rot-blaue 3D-Bril­le auf­setzt und dein Bild betrachtest.

Der Vor­teil die­ser ein­fa­chen Vari­an­te: Sie ist sim­pel, schnell erzeugt und benö­tigt nur weni­ge tech­ni­sche Res­sour­cen. Das 3D-Ren­de­ring hin­ge­gen ist für den Heim­ge­brauch eher ungeeignet.

Was ist 3D-Rendering?

Drei­di­men­sio­na­le Bil­der sind Fotos, die nie foto­gra­fiert wur­den. Sie ent­ste­hen über tech­ni­sche Zeich­nun­gen von Model­len, die mit spe­zi­el­ler Soft­ware ver­ar­bei­tet wer­den. Die­ser Pro­zess nennt sich 3D-Ren­de­ring. Pho­to­shop beherrscht die­se Metho­de – zwar nicht so pro­fes­sio­nell wie ech­te 3D-Gra­fik­pro­gram­me, aber für ein­fa­che Model­la­gen ist Pho­to­shop selbst für Pro­fis aus­rei­chend. Das ist aller­dings eher etwas für fort­ge­schrit­te­ne Photoshop-Nutzer.

Meist sind sehr leis­tungs­fä­hi­ge Gra­fik­kar­ten und Pro­zes­so­ren not­wen­dig, um das Ren­de­ring anzu­sto­ßen. Zudem reicht der Arbeits­spei­cher eines nor­ma­len PCs, Lap­tops oder Macs in der Regel nicht aus, um den Pro­zess erfolg­reich aus­zu­füh­ren. Der ein­fa­che 3D-Effekt über Farb­ka­nä­le dage­gen ist pro­blem­los mit jedem Com­pu­ter umsetz­bar. Ein wei­te­rer Plus­punkt: Er sieht auch “2D” spek­ta­ku­lär aus und macht dei­ne Fotos in nur weni­gen Minu­ten zu einem wah­ren Augenschmaus.

Simp­ler 3D-Effekt mit Photoshop

Bevor es mit der Foto­be­ar­bei­tung los­ge­hen kann, benö­tigst du ein Bild in Schwarz-Weiß mit mög­lichst hohem Kon­trast. Das bedeu­tet: Das Weiß soll­te mög­lichst hell, das Schwarz mög­lichst dun­kel sein. So wird der 3D-Effekt im End­ergeb­nis am bes­ten sichtbar.

Tipp: Du willst den ein­fa­chen 3D-Effekt erzeu­gen, hast aber nur ein far­bi­ges Foto zur Hand? Dann lies im Rat­ge­ber Mono­chro­mes Arbei­ten in Pho­to­shop: Schwarz-wei­ße Bil­der erstel­len, wie du dei­nem Bild schnell und unkom­pli­ziert die Far­ben entziehst.

War­um sind 3D-Bril­len rot und blau?

Gän­gi­ge 3D-Bril­len mit einem Papier­ge­stell haben meist ein rotes und ein blau­es “Glas”. Das liegt dar­an, dass selbst moder­ne 3D-Tech­nik in der Regel mit der Ana­gly­phen-Tech­nik arbei­tet. Das bedeu­tet: Meh­re­re Farb­schich­ten eines Bil­des über­la­gern sich, meist Rot und Cyan (Blau) wie beim ein­fa­chen 3D-Effekt mit Pho­to­shop. Neue­re 3D-Bril­len – wie sie häu­fig im Kino ver­teilt wer­den – sind dun­kel und farb­neu­tral. Der Hin­ter­grund: Sie redu­zie­ren die Rot-Cyan-Mischung durch Fil­ter im “Glas” auf eine Ebe­ne. Tat­säch­lich arbei­ten aber auch sie mit Rot und Blau, kön­nen vom mensch­li­chen Auge ledig­lich nicht so wahr­ge­nom­men werden.

Ist dein idea­les Bild gefun­den, gehst du so vor:

  1. Öff­ne das Bild in Pho­to­shop, indem du es per Drag-and-drop in das Fens­ter ziehst. Alter­na­tiv gehst du in der obe­ren Menü­leis­te auf Datei > Öff­nen und navi­gierst zum ent­spre­chen­den Foto. Kli­cke auf OK, um das Bild in Pho­to­shop zu öffnen.
  2. Dein Foto wird nun als Hin­ter­grund im Ebe­nen­kas­ten ange­zeigt. Kli­cke mit rechts auf die Ebe­ne und anschlie­ßend auf Ebe­ne dupli­zie­ren.
  3. Es ent­steht die neue Ebe­ne Hin­ter­grund Kopie. Kli­cke mit rechts auf die­se Ebe­ne und gehe zu Füll­op­tio­nen.
  4. Unter Erwei­ter­ter Misch­mo­dus siehst du die Kanä­le. Ent­fer­ne zunächst die Häk­chen bei G und B, sodass nur noch ein Häk­chen bei R zu sehen ist. Kli­cke anschlie­ßend auf OK.
    Du siehst auf dei­nem eigent­li­chen Foto nun noch kei­nen Effekt. Klickst du aber im Ebe­nen­kas­ten auf das Augen-Sym­bol neben der ori­gi­na­len Hin­ter­grund-Ebe­ne, blen­dest du die­se aus. Dadurch erkennst du, dass dein Bild (auf der Ebe­ne Hin­ter­grund Kopie) rot ein­ge­färbt wur­de. Tipp: Für mehr Über­sicht kannst du die rote Ebe­ne in Rot umbe­nen­nen, indem du dop­pelt auf den Namen Hin­ter­grund Kopie klickst. Gib nun den neu­en Namen Rot ein und drü­cke anschlie­ßend Enter. 
    Wei­te­re Informationen 
    Foto­gra­fie­ren wie ein Pro­fi: 11 Tipps für gute Fotos 
  5. Kli­cke mit rechts in die Ebe­ne Rot und gehe auf Ebe­ne dupli­zie­ren. Sie wird mit Rot Kopie benannt.
  6. Per Dop­pel­klick auf die neue Ebe­ne öff­nest du die Füll­op­tio­nen. Ent­fer­ne nun unter Kanä­le das Häk­chen bei R und mar­kie­re statt­des­sen G und B mit einem Häk­chen. Bestä­ti­ge mit OK.
  7. Kli­cke dop­pelt auf den Ebe­nen­na­men und benen­ne die Ebe­ne Rot Kopie in Cyan um.
  8. Nach­dem dein Grund­ge­rüst nun steht, wählst du im Werk­zeug­kas­ten links das Ver­schie­ben-Werk­zeug aus. Kli­cke im Ebe­nen­kas­ten auf Rot und bewe­ge die Ebe­ne mit der ent­spre­chen­den Pfeil­tas­te dei­ner Tas­ta­tur nach rechts. 

    Hin­weis: Mit jedem Drü­cken auf die Pfeil­tas­te nach rechts wird die rote Ebe­ne um 10 Pixel nach rechts ver­scho­ben. Wie oft du drü­cken soll­test, hängt von der Grö­ße dei­nes Fotos ab. Bei einem klei­ne­ren Foto rei­chen fünf Ver­schie­bun­gen, grö­ße­re Bil­der machen zehn bis 15 Ver­schie­bun­gen notwendig.

  9. Wäh­le anschlie­ßend Cyan im Ebe­nen­kas­ten aus und bewe­ge die Ebe­ne per Pfeil­tas­te nach links. Drü­cke dabei exakt so häu­fig wie auch bei Rot, um ein gleich­mä­ßi­ges Ergeb­nis zu erzielen.

Der ein­fa­che 3D-Effekt ist nun bereits sicht­bar. Du merkst bei die­sem Ergeb­nis sofort die Ähn­lich­keit zu einem 3D-Film, bei dem du kurz die 3D-Bril­le abnimmst. Ent­spre­chend erscheint dein Foto auch in 3D, sobald du eine dafür vor­ge­se­he­ne Bril­le trägst.

3D in Retro: Sim­pel und doch spektakulär

Er kommt ein wenig retro daher, der simp­le 3D-Effekt, den du mit Pho­to­shop schnell erzeu­gen kannst. So rich­tig plas­tisch wirkt er erst mit einer 3D-Bril­le. Den­noch: Für ein wenig 90er-Flair und außer­ge­wöhn­li­che Fotos ist die simp­le Bear­bei­tung mehr als geeig­net. Die Arbeit mit Farb­ka­nä­len ist selbst für Anfän­ger leicht zu hand­ha­ben und sorgt in jedem Fall für ein auf­se­hen­er­re­gen­des Ergebnis.

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