Sie öffnen Ihre Spülmaschine, um das saubere Besteck und Geschirr herauszunehmen und dann das: Als Sie die Tür öffnen, läuft Wasser auf den Boden, in der Maschine steht Schmutzwasser. Es gibt also ein Problem mit dem Abpumpen. Aber keine Sorge: Mit unseren Tipps können Sie die meisten Fehlerquellen selbst eingrenzen und beheben.
Eine Fehlerquelle kann die Unterbrechung des laufenden Programms sein. Dafür gibt es verschiedene Gründe:
- Stromunterbrechung: Es kann vorkommen, dass die Sicherung der Steckdose, an welche die Maschine angeschlossen ist, ausgelöst und dadurch der Spülvorgang gestoppt wurde. Untersuchen Sie den Sicherungskasten auf eine herausgesprungene Sicherung und schalten Sie sie wieder ein oder ersetzen Sie diese. Starten Sie dann das Programm erneut.
- Versehentliche Tastenbetätigung oder Türöffnung: Wenn während des Betriebs aus Versehen eine Funktionstaste gedrückt oder die Tür des Geräts geöffnet wird, stoppt das laufende Programm. Drücken Sie dann die Tür noch einmal fest zu und betätigen Sie in beiden Situationen erneut den Startknopf.
Läuft das Programm nicht wieder an, untersuchen Sie mit den folgenden Schritten weitere mögliche Fehlerquellen. Nur in seltenen Fällen liegt ein technischer Defekt vor (siehe dazu später im Text), den Sie nicht selbst beheben können.
Zu den häufigsten Ursachen für Abpump-Probleme gehören Verschmutzungen durch Fett oder Speisereste, welche das Ablaufsystem für das Schmutzwasser verstopfen. Dagegen können Sie mit Reinigungsmitteln oder durch manuelles Reinigen vorgehen.
Im Handel gibt es diverse industrielle Produkte, die der Beseitigung von Ablagerungen und Verstopfungen dienen. Alternativ können Sie ein vergleichbares Reinigungsmittel auch selbst herstellen und verwenden:
- Entfernen Sie aus der Maschine Schubladen, Besteckkörbe, Spülarme/-rotoren und alle sonstigen vorhandenen abnehmbare Teile. Entfernen Sie ebenso das Sieb in der Bodenwanne. Das ist meistens durch eine leichte Drehung des Teils möglich, manchmal muss vorher noch ein Lochblech abgehoben werden.
- Besorgen Sie sich in der Drogerie Essigessenz (25 Prozent Säureanteil) und Natron.
- Kochen Sie Wasser auf. Die benötigte Menge hängt von der Größe Ihrer Maschine ab, meistens genügt circa ein halber Liter.
- Geben Sie einen Anteil Essigessenz (nach Packungsanleitung, beziehungsweise entsprechend der verwendeten Wassermenge) in das Wasser sowie ein Päckchen Natron. Achtung: Nehmen Sie nie unverdünnte Säure, weil diese Schäden an Maschinenkomponenten verursachen kann.
- Schütten Sie nun das kochende Gemisch in die Öffnung, die das Sieb abgedeckt hatte, beziehungsweise in das stehende Wasser, und lassen Sie das Gemisch ungefähr 10 Minuten einwirken.
- Starten Sie anschließend mit der leeren Maschine ein Spülprogramm mit möglichst hoher Temperatur und lassen es komplett durchlaufen.
- Ist dadurch das Pump-Problem gelöst, können Sie die entfernten Teile wieder einsetzen und die Spülmaschine wie gewohnt benutzen.
Wird immer noch nicht richtig abgepumpt, ist die schrittweise Überprüfung des Ablaufsystems erforderlich. Achten Sie darauf, dass die Maschine zu Ihrer Sicherheit abgeschaltet beziehungsweise vom Stromnetz getrennt ist.
- Beginnen Sie mit dem Sieb in der Bodenwanne. Es soll verhindern, dass größere Fremdkörper ins Maschineninnere gelangen. Entfernen Sie das Sieb (meistens lässt es sich mit einer leichten Drehung nach links aus der Halterung lösen) und kontrollieren Sie es auf Verschmutzungen. Spülen Sie Grobschmutz ab und entfernen Sie Feinschmutz oder Fett mit Spülmittel und einer Bürste.
- Ist die Verschmutzung des Siebs so gering, dass sie als Störungsursache unwahrscheinlich ist, sollten Sie als Nächstes den Pumpensumpf kontrollieren. Das ist der Bereich, in dem das Sieb montiert ist. Prüfen Sie den Sumpf auf Verschmutzungen und Fremdkörper, insbesondere auch den Bereich, in dem sich das Flügelrad der Pumpe befindet. Manchmal wird dieses von einem Fremdkörper blockiert.
- Werden Sie auch hier nicht fündig, ist der Ablaufschlauch auf Verstopfungen zu überprüfen. Sie brauchen dafür Zugang zum Schlauch auf der Geräterückseite und seinen Anschluss am Abfluss.
Schmutziges Geschirr in die Spülmaschine zu geben ist ohne Zweifel bequemer, als es mit der Hand zu waschen. Zudem soll die maschinelle Reinigung auch ökologischer sein. Tatsächlich hängt die Gesamtbilanz von vielen Faktoren ab. Dazu gehören beispielsweise der Aufwand bei der Herstellung des Geräts sowie der Strom- und Wasserverbrauch. Wichtig ist zudem die richtige Benutzung. Wenn Sie diese Tipps beherzigen, können Spülmaschinen wirklich effizienter und sparsamer sein:
- Dosieren Sie Reinigungsmittel und Salz vorschriftsmäßig und achten Sie darauf, dass das Gerät auf die richtige Wasserhärte eingestellt ist.
- Reinigen Sie das Geschirr vorher von groben Verschmutzungen, eine Vorwäsche ist aber meistens nicht nötig.
- Starten Sie die Maschine nur, wenn sie wirklich voll ist.
- Schalten Sie die Maschine bei Nichtgebrauch aus (kein Standby-Betrieb).
- Wählen Sie ein Spar-/Kurzprogramm mit niedrigen Temperaturen bei leicht verschmutztem Geschirr. Ungefähr einmal monatlich sollte aber mit hoher Temperatur (65 °C oder mehr) gespült werden, um Fettablagerungen zu vermeiden.
- Achten Sie auf ein sauberes Sieb, damit der Spülvorgang nicht unnötig verlängert wird.
Das ist eine etwas aufwendigere Arbeit, wenn die Spülmaschine nicht frei steht, sondern beispielsweise in eine Küchenzeile eingebaut ist – dann ist der Ausbau des Geräts erforderlich. Meistens ist die Maschine oben und/oder an der Seite mit der Arbeitsplatte beziehungsweise einem Küchenmöbel-Seitenelement verschraubt. Entsprechende Informationen finden Sie in der Aufbauanleitung. Meistens sind entsprechende Schrauben bei geöffneter Gerätetür aber gut zu erkennen. Ist der Schlauch zugänglich, machen Sie zunächst eine Sichtprüfung, ob irgendwo Knicke oder enge Schlauchbiegungen sind – beide behindern den Wasserdurchfluss. Lösen Sie dann den Schlauch vom gebäudeseitigen Abflussrohr beziehungsweise vom Siphon, wenn das Gerät am Abfluss eines Waschbeckens angeschlossen ist.
Vorsicht: Meistens ist noch Wasser im Schlauch! Halten Sie einen Eimer bereit, um dieses beim Abschrauben des Schlauches aufzufangen.
Nun kontrollieren Sie das Innere des Schlauches auf blockierende Verstopfungen oder Ablagerungen, die den freien Durchfluss verhindern. Sind Hindernisse vorhanden, können Sie verschiedene Methoden zum Freimachen des Schlauchs benutzen:
- Blasen Sie kräftig in den Schlauch.
- Fahren Sie mit einer langen Flaschenbürste oder einem langen Drahtstück durch den Schlauch.
- Besonders gründlich lässt sich arbeiten, wenn Sie den Schlauch auch geräteseitig demontieren (dafür ist oft nur eine Halteschelle zu lösen) und ihn zum Beispiel in einer Badewanne mit hohem Wasserdruck durchspülen oder dort mit einem Reinigungsmittel zu behandeln.
- Sind die Verschmutzungen zu stark oder ist der Schlauch nicht mehr in einwandfreiem Zustand, ersetzen Sie ihn durch ein Neuteil.
Tipp: Wenn Sie sich die Mühe machen, den Ablaufschlauch zu kontrollieren, nutzen Sie die Gelegenheit auch für eine Kontrolle des Siphons oder des Ablaufrohrs – gelegentlich gibt es hier ebenfalls ein Verschmutzungsproblem.
In den allermeisten Fällen ist das Problem mit einem der genannten Reinigungsverfahren gelöst. Nach dem Einsetzen der sauberen Teile sollte das Gerät wieder wie gewohnt funktionieren. Ist das immer noch nicht der Fall, ist eine defekte Laugenpumpe als Fehlerquelle wahrscheinlich. Beispielsweise kann sich die Antriebswelle des Motors festgefressen haben. Ein schwer drehendes Flügelrad im Pumpensumpf ist dafür ein Indiz. Bei alten Maschinen mit einer Magnetpumpe ist nachlassende Magnetkraft als Störungsquelle möglich.
In solchen Fällen eines Motorschadens steht die Reparatur oder der Austausch des Motors an. Das ist allerdings eine Aufgabe, die ohne gute Kenntnisse in der Elektrotechnik und Gerätemontage einem Kundendienst-Techniker überlassen werden sollte. Das gilt übrigens auch, wenn der gestörte Programmablauf bei der erstgenannten Fehlerquelle auf einem technischen Defekt (beispielsweise einer durchgebrannten Steuerplatine) beruht.
Wenn Ihr Geschirrspüler das Schmutzwasser nicht abpumpt, ist das kein Grund zum Verzweifeln. In den allermeisten Fällen handelt es sich um einfache Ursachen: unabsichtliche Unterbrechungen des Programmablaufs oder Verstopfungen und Verschmutzungen im Abflussbereich können der Grund sein. Mit Reinigungsmitteln oder der Prüfung und Säuberung von Sieben oder Schläuchen können Sie die Situation klären. Dafür braucht es kein großes handwerkliches Geschick. Allein bei “echten” Motor- oder Elektronikschäden ist wirklich der Fachmann gefragt.
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