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Win­dows 10: Die­se Pro­zes­se las­sen sich gefahr­los deaktivieren

Prozesse sind fester Bestandteil von Windows. Ob und was es bringt, Prozesse selbst zu beenden, hängt vom Einzelfall und dem Nutzerverhalten ab.

Win­dows 10 führt im Hin­ter­grund zahl­rei­che Pro­zes­se aus, die nicht von Dritt­an­bie­tern stam­men. Vie­le die­ser Pro­zes­se sind für einen rei­bungs­lo­sen Ablauf des Betriebs­sys­tems not­wen­dig, aber nicht alle. UPDATED erklärt dir, wel­che du beden­ken­los been­den kannst, was sie eigent­lich tun und wie sich die Win­dows-Pro­zes­se von den Win­dows-Diens­ten unter­schei­den.                     

Lis­te der Win­dows-10-Pro­zes­se aufrufen

Pro­zes­se und Diens­te lis­tet Win­dows im Task-Mana­ger auf. Der lässt sich über die Tas­ten­kom­bi­na­ti­on Strg+Alt+Entf auf­ru­fen. Alter­na­tiv auch über Strg+Shift+Esc oder über Windows+X und der ent­spre­chen­den Aus­wahl aus dem Kon­text­me­nü, das sich dar­auf öffnet.

In der ers­ten Ansicht des Task-Mana­gers lis­tet Win­dows nur die aktu­ell aus­ge­führ­ten Pro­gram­me auf, erst mit einem Klick auf Mehr Details links unten gelangst du zu einer erwei­ter­ten, detail­rei­che­ren Ansicht, die dir unter ande­rem auch alle Pro­zes­se auf­führt.  Die Lis­te ist selbst bei neu­en PC-Sys­te­men recht lang und in drei Kate­go­rien unter­teilt: Apps, Hin­ter­grund­pro­zes­se und Windows-Prozesse.

Der Unter­schied zwi­schen Win­dows-Pro­zes­sen und ‑Diens­ten

Alle aktu­ell aus­ge­führ­ten Anwen­dun­gen in Win­dows 10 sind Pro­zes­se, die einen gewis­sen Platz im Arbeits­spei­cher des PCs bele­gen und eine gewis­se Rechen­leis­tung des Pro­zes­sors bean­spru­chen. Es ist nicht unüb­lich, dass ein Pro­gramm meh­re­re Pro­zes­se par­al­lel aus­führt. Ein Bei­spiel dafür ist der Goog­le-Brow­ser Chro­me, der für jeden geöff­ne­ten Tab einen eige­nen Pro­zess star­tet. Der Groß­teil der Pro­gram­me packt jedoch meh­re­re Instan­zen in nur einen Pro­zess. Häu­fig ist auch die Rede von Tasks, was im Eng­li­schen für Pro­zes­se steht.

Auch Win­dows-Diens­te sind Pro­zes­se, die im Gegen­satz zu her­kömm­li­chen Pro­gram­men im Hin­ter­grund schlum­mern und abwar­ten, bis sie tat­säch­lich benö­tigt wer­den. Der Ein­satz­be­fehl kommt dabei vom Nut­zer selbst oder auch von ande­ren Anwen­dun­gen. Außer­dem besit­zen Diens­te in der Regel kei­ne her­kömm­li­che Pro­gramm­ober­flä­che und las­sen somit kei­ne direk­te Inter­ak­ti­on mit dem Anwen­der zu. 

Res­sour­cen­fres­sen­de Pro­zes­se entlarven

Im Task-Mana­ger ver­rät Win­dows dir, wel­che Pro­zes­se jeweils wie stark CPU, Arbeits­spei­cher, Daten­trä­ger (also den Daten­spei­cher), Netz­werk und GPU (Gra­fik­kar­te) aus­las­ten und gibt den Wert in Pro­zent an. Zusätz­lich färbt das Betriebs­sys­tem hohe Wer­te zuneh­mend dunk­ler, damit sie beson­ders auf­fal­len. Du kannst mit einem Klick auf den Titel der jewei­li­gen Spal­te die Pro­zes­se auf- oder abstei­gend sor­tie­ren, um Res­sour­cen­fres­ser zu ent­lar­ven, die das Sys­tem ausbremsen.

Pro­zes­se oder Diens­te beenden

Win­dows 10 lis­tet meh­re­re Pro­zes­se eines Pro­gramms unter einem über­grei­fen­den Pro­zess­na­men auf. Mit einem Klick auf den grau­en Pfeil links dane­ben klappst du sie alle aus. Mit einem Rechts­klick auf einen der Pro­zes­se öff­net sich ein Kon­text­me­nü – und wenn du hier Task been­den wählst, wird der Pro­zess sofort been­det. Es erfolgt kei­ne zusätz­li­che Bestä­ti­gung und die bean­spruch­ten Res­sour­cen wer­den sofort wie­der frei­ge­ge­ben. Wer vor­her nicht gespei­chert hat, kann so Daten verlieren.

Die­se Vor­ge­hens­wei­se ist also recht dras­tisch und soll­te bei­spiels­wei­se zum Ein­satz kom­men, wenn Pro­gram­me ein­ge­fro­ren sind, also nicht mehr auf Benut­zer­ein­ga­ben reagie­ren, aber den­noch im Vor­der­grund ste­hen und augen­schein­lich geöff­net sind. Beim nächs­ten Start des PCs oder Auf­ru­fen des Pro­gramms wird der Pro­zess wie­der regu­lär ausgeführt.

In der Tat gibt es eini­ge Pro­zes­se, die für die meis­ten Anwen­der unnütz sind. Doch wirk­lich pro­fi­tie­ren kannst du nur, wenn du die zuge­hö­ri­gen Diens­te been­dest und sie auch am selbst­stän­di­gen Star­ten beim Hoch­fah­ren von Win­dows hinderst.

Been­de die­se Diens­te für mehr PC-Leistung

Bestimm­te Diens­te sind für den Betrieb von Win­dows 10 uner­läss­lich. Hin­derst du sie am Star­ten, kann es zu Feh­ler­mel­dun­gen und Abstür­zen kom­men. Um die Diens­te zu been­den und den Auto­start zu unter­bin­den, betä­ti­ge die Tas­ten­kom­bi­na­ti­on Windows+X, wäh­le aus dem Menü den Ein­trag Com­pu­ter­ver­wal­tung, kli­cke dann in der lin­ken Fens­ter­sei­te auf Diens­te und Anwen­dun­gen und dann auf der rech­ten Sei­te auf Diens­te. Dort führt dir die Com­pu­ter­ver­wal­tung alle Diens­te auf. In der Spal­te Sta­tus erfährst du, ob der Dienst gera­de aus­ge­führt wird. Unter Start­typ bringst du in Erfah­rung, ob der Dienst manu­ell sei­nen Betrieb auf­nimmt oder beim Win­dows-Start akti­viert wird.

Um den Start­typ zu ändern, rufst du mit einem Rechts­klick auf den Dienst­na­men das Kon­text­me­nü auf und wählst dort Eigen­schaf­ten. Dort ange­kom­men lässt sich über ein Aus­wahl­me­nü der Start­typ ändern. Tipp: Set­ze den Typ nicht auf Deak­ti­viert, selbst wenn du meinst, dass du ihn nie brau­chen wirst. Set­ze den Sta­tus lie­ber auf Manu­ell, damit Win­dows den Dienst star­ten kann, wenn das Betriebs­sys­tem ihn braucht. Auf die­se Wei­se stellst du einen rei­bungs­lo­sen Betrieb sicher.

Nach­fol­gend lis­ten wir dir eini­ge Diens­te auf, die du getrost deak­ti­vie­ren und den Start­typ ändern kannst, ohne danach auf irgend­wel­che Pro­ble­me zu stoßen:

  • Benut­zer­er­fah­rung und Tele­me­trie im ver­bun­de­nen Modus
    Hier­mit stoppst du unter ande­rem das Über­tra­gen von Dia­gno­se- und Nut­zungs­da­ten. Aller­dings wer­den dann unter Win­dows 10 kei­ne Xbox-Erfol­ge mehr angezeigt.
  • Dia­gno­se­richt­li­ni­en­di­enst
    Die­ser Dienst deak­ti­viert die win­dows-eige­ne Pro­blem­er­ken­nung und ‑behand­lung.
  • dmwap­pushsvc
    Auch hier­bei han­delt es sich um einen Dienst, der Nut­zer­da­ten weitergibt.
  • Mana­ger für her­un­ter­ge­la­de­ne Karten
    Been­de die­sen Dienst, wenn du die inte­grier­te Micro­soft-Kar­ten-App sowie­so nicht nutzt.
  • Remo­te­re­gis­trie­rung
    Das ermög­licht Nut­zern, sich aus der Fer­ne mit dei­nem PC zu ver­bin­den, um bei­spiels­wei­se War­tungs­ar­bei­ten durch­zu­füh­ren. Wenn du das nicht willst, ver­hin­de­re es.
  • Win­dows-Bil­der­fas­sung (WIA)
    Deak­ti­vie­re die­sen Dienst nur, wenn du kei­nen Scan­ner besitzt. Denk aber dran, den Dienst zu reak­ti­vie­ren, damit das Scan­nen funktioniert.

Damit die Ände­run­gen über­nom­men wer­den, musst du dei­nen Rech­ner neu­star­ten. Es gibt noch zahl­rei­che wei­te­re Diens­te, die sich deak­ti­vie­ren las­sen, aller­dings kommt es hier stark auf das Nut­zer­ver­hal­ten an. Wer bei­spiels­wei­se kein Blue­tooth am PC nutzt, kann die ent­spre­chen­den Diens­te dafür been­den. Für jeden Dienst blen­det Win­dows eine Beschrei­bung ein, um dir die Ent­schei­dung zu erleich­tern. Wenn du dir nicht sicher bist, dann recher­chie­re im Inter­net, was die Deak­ti­vie­rung des Diens­tes bewirkt und ob sie wirk­lich sinn­voll ist.

Eini­ge Pro­zes­se las­sen sich gefahr­los deaktivieren

Das Been­den von Pro­zes­sen in Win­dows ist nur eine tem­po­rä­re Lösung. Dau­er­haf­te Vor­tei­le bringt nur das Deak­ti­vie­ren von Win­dows-Diens­ten, bei denen es sich ja letzt­end­lich auch um Pro­zes­se han­delt. Es gibt eini­ge Diens­te, die sich getrost deak­ti­vie­ren las­sen, ohne dass es zu Kom­pli­ka­tio­nen im Nach­gang kommt. Ein wei­te­rer Vor­teil: Win­dows star­tet unter Umstän­den auch schnel­ler, wenn das Betriebs­sys­tem weni­ger Diens­te beim Start laden muss.

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