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Netzwerk

WLAN-Kanal ändern: Vor­tei­le und Anleitung

Bei einem Router wie der Fritzbox kannst du deinen WLAN-Kanal prüfen und ändern.

Ent­spannt lehnst du dich zurück und willst zu Hau­se ein wenig im Inter­net sur­fen. Doch die Web­sei­ten bau­en sich viel lang­sa­mer auf, als du es gewohnt bist. Das kann an dei­nem WLAN-Kanal lie­gen: Haben sich die Rou­ter dei­ner Nach­barn auf dem­sel­ben Kanal ein­ge­wählt, lei­det die Surf-Geschwin­dig­keit unter Umstän­den erheb­lich. Das gilt vor allem dann, wenn du sehr vie­le Nach­barn hast. Was es mit den ver­schie­de­nen WLAN-Kanä­len auf sich hat und wie du den Kanal manu­ell änderst, erklärt dir die­ser Ratgeber.

Dar­um soll­test du dei­nen WLAN-Kanal überprüfen

Die WLAN-Signa­le in dei­nem Netz­werk wer­den in ver­schie­de­ne Kanä­le auf­ge­teilt. Die meis­ten WLAN-Basis­sta­tio­nen haben 13 Kanä­le von Num­mer 1 bis Num­mer 13 zur Aus­wahl. Nahe­ge­le­ge­ne Netz­wer­ke, etwa die dei­ner Nach­barn, nut­zen unter Umstän­den den­sel­ben Kanal für ihr WLAN. Das ist sogar eher die Regel als die Aus­nah­me, da sich nicht alle 13 WLAN-Kanä­le glei­cher­ma­ßen für eine star­ke und für jedes Gerät pas­sen­de Inter­net­ver­bin­dung eignen.

Soll­ten nun also meh­re­re Rou­ter auf dem­sel­ben Kanal fun­ken, kann es bild­lich gespro­chen zu einem “Stau” im Inter­net kom­men. Dein WLAN-Signal wird durch die­se Über­la­ge­run­gen gestört und dein Inter­net­emp­fang wird schlech­ter.

Auch bei viel “Ver­kehr” auf den angren­zen­den Funk­ka­nä­len kann die Geschwin­dig­keit lei­den, da sich eini­ge Fre­quen­zen über­lap­pen. Tipp: Kanal 1, 6 und 11 über­lap­pen sich grund­sätz­lich nicht und sind des­halb zu empfehlen.

Nor­ma­ler­wei­se ändern die meis­ten Rou­ter den WLAN-Kanal auto­ma­tisch, wenn zu viel Ver­kehr herrscht. Doch zum einen geschieht dies nicht immer zuver­läs­sig, zum ande­ren wird die Kanal­be­le­gung nur in gewis­sen zeit­li­chen Abstän­den über­prüft. Wenn du selbst regel­mä­ßig nach dei­nem WLAN-Kanal schaust, kannst du in Echt­zeit fest­stel­len, wie viel Betrieb auf wel­chem Kanal herrscht, und die­sen bei Bedarf manu­ell ändern.

Was haben WLAN-Kanä­le mit Fre­quenz­be­rei­chen zu tun?

Es gibt zwei Fre­quenz­be­rei­che, in denen die meis­ten Rou­ter ihre Signa­le sen­den: 2,4 und 5 GHz. Die ein­zel­nen WLAN-Kanä­le unter­tei­len die­se gro­ßen Fre­quenz­be­rei­che in meh­re­re klei­ne­re – die sich (wie erwähnt) teil­wei­se über­lap­pen, wodurch es zu Geschwin­dig­keits­ein­bu­ßen kom­men kann.

Aktu­el­le und beson­ders schnel­le Gerä­te arbei­ten im 5‑GHz-Bereich. Die Mehr­zahl der Rou­ter funkt aber auf 2,4 GHz. Des­halb kommt es bei die­sen Gerä­ten häu­fi­ger vor, dass das WLAN lang­sam wird, weil vie­le ver­schie­de­ne Rou­ter die­sel­ben Kanä­le nutzen.

Soll­ten sowohl dein Rou­ter als auch die Gerä­te, mit denen du ins Inter­net gehst, den aktu­el­len 5‑GHz-Stan­dard unter­stüt­zen, dürf­test du kei­ne Pro­ble­me mit dem WLAN bekom­men. Um her­aus­zu­fin­den, ob dei­ne Gerä­te dies bereits tun, schaust du am bes­ten in die Betriebs­an­lei­tun­gen oder auf die Hersteller-Webseite.

 

Wei­te­re Informationen 
WLAN-Sicher­heit: So schützt du dein Funknetzwerk 

So über­prüfst und änderst du dei­nen WLAN-Kanal

Es gibt meh­re­re Mög­lich­kei­ten, dei­nen WLAN-Kanal zu über­prü­fen und gege­be­nen­falls zu ändern. Je nach Betriebs­sys­tem bie­ten sich ver­schie­de­ne Ver­fah­ren an.

WLAN-Kanal bei Fritz­box ändern

Eine ein­fa­che Mög­lich­keit, dei­nen WLAN-Kanal zu über­prü­fen und bei Bedarf zu ändern, ist die inter­ne Bedien­ober­flä­che dei­nes Rou­ters – sofern die­ser die­se Opti­on anbie­tet. Bei der belieb­ten Fritz­box des Anbie­ters AVM ist dies pro­blem­los mög­lich. Bei ande­ren Gerä­ten funk­tio­niert es ähnlich.

So änderst du den WLAN-Kanal bei einer Fritzbox:

  1. Rufe über die URL http://fritz.box die Benut­zer­ober­flä­che dei­ner Fritz­box auf.
  2. Kli­cke dort auf WLAN > Funk­ka­nal.
  3. Deak­ti­vie­re die Opti­on Funk­ka­nal-Ein­stel­lun­gen auto­ma­tisch setzen.
  4. Kli­cke zum Spei­chern der Ein­stel­lun­gen auf Über­neh­men.
  5. Kli­cke im Menü Funk­ka­nal nun auf Bele­gung der WLAN-Kanä­le. Dort erscheint eine gra­fi­sche Dar­stel­lung, die zeigt, wel­ches WLAN wel­chen Kanal nutzt.
  6. Wäh­le einen Kanal, der mög­lichst wenig genutzt wird und am bes­ten auch kei­ne Gerä­te auf angren­zen­den Kanä­len anzeigt. Bestä­ti­ge dei­ne Wahl mit Über­neh­men.

Übri­gens: Hast du die Opti­on Funk­ka­nal-Ein­stel­lun­gen auto­ma­tisch set­zen akti­viert, prüft die Fritz­box alle sechs Stun­den, ob der aktu­el­le WLAN-Kanal noch der bes­te ist, und ändert ihn gege­be­nen­falls selbst. Doch wie ein­gangs schon erwähnt: Nicht immer klappt das zuverlässig.

WLAN-Kanal mit­hil­fe einer App überprüfen

Hast du ein Android-Smart­phone oder ‑Tablet, kannst du dei­nen WLAN-Kanal auch mit­hil­fe einer App über­prü­fen. Fast alle die­ser WLAN-Apps (wie bei­spiels­wei­se “Wifi-Ana­ly­zer“) bie­ten dir neben dem Über­blick über die Nut­zung der ein­zel­nen WLAN-Kanä­le auch eine umfas­sen­de Ana­ly­se dei­nes Funk­netz­werks und hel­fen dir, die Per­for­mance zu verbessern.

Eine Rei­he emp­feh­lens­wer­ter Apps stellt dir der Rat­ge­ber 5 WLAN-Apps für Android: So opti­mierst du dein Funk­netz vor.

Für iOS-Nut­zer sind ver­gleich­ba­re Apps lei­der nicht erhält­lich. Der Grund: Das Apple-Betriebs­sys­tem erlaubt nicht den nöti­gen Zugriff, den die Apps brau­chen, um Draht­los­netz­wer­ke zu analysieren.

WLAN-Kanal bei Win­dows-PC überprüfen

Unter Win­dows ist stan­dard­mä­ßig kein Pro­gramm inte­griert, mit dem sich die WLAN-Ver­bin­dung über­prü­fen lässt. Des­halb ist zusätz­li­che Soft­ware nötig, die du dir kos­ten­los her­un­ter­la­den kannst. Emp­feh­lens­wer­te Pro­gram­me sind etwa Vis­tumb­ler oder inS­SI­Der. Mit­hil­fe die­ser Tools kannst du sehen, wel­che Kanä­le beson­ders aus­ge­las­tet sind und wel­che die bes­te Per­for­mance ver­spre­chen. Dar­über hin­aus lie­fern sie noch wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu allen emp­fang­ba­ren Drahtlosnetzwerken.

WLAN-Kanal beim Mac überprüfen

Com­pu­ter mit dem Betriebs­sys­tem macOS haben ein Dia­gno­se-Tool inte­griert, mit dem du WLAN-Ver­bin­dun­gen ana­ly­sie­ren kannst. Gehe wie folgt vor:

  1. Drü­cke die alt-Tas­te und kli­cke gleich­zei­tig auf das WLAN-Sym­bol in der obe­ren Menü­leis­te dei­nes Bildschirms.
  2. Kli­cke im auf­pop­pen­den Menü auf Dia­gno­se für draht­lo­se Umge­bun­gen öff­nen.
  3. Wäh­le oben in der Task­leis­te den Menü­punkt Fens­ter und kli­cke im sich öff­nen­den Menü auf Scan.
  4. Kli­cke auf Jetzt suchen. Das Dia­gno­se-Tool zeigt dir danach auto­ma­tisch die bes­ten Kanä­le an.
  5. In dei­nen Rou­ter-Ein­stel­lun­gen kannst du dar­auf­hin den WLAN-Kanal ent­spre­chend ändern.

WLAN-Kanal ändern: Wenig Auf­wand, hoher Nutzen

Immer wenn du das Gefühl hast, dass dein WLAN mal wie­der zu lang­sam ist, lohnt sich eine Über­prü­fung des WLAN-Kanals. Vor allem, wenn du inner­städ­tisch lebst oder in einem Wohn­haus mit vie­len Nach­barn, ist es gut mög­lich, dass meh­re­re Rou­ter auf dem­sel­ben oder angren­zen­den Funk­ka­nä­len sen­den. Der Wech­sel des Kanals ist auf der Bedien­ober­flä­che dei­nes Rou­ters in weni­gen Schrit­ten erle­digt – und falls die Maß­nah­me nichts bewirkt, kannst du alles auch wie­der pro­blem­los rück­gän­gig machen.

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